
Am 1. Februar 2025 wurden im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas drei Geiseln freigelassen, die seit Herbst 2023 in Gefangenschaft waren. Diese Personen sind Jarden Bibas, Ofer Kalderon und Keith Siegel. Der Austausch erfolgte in mehreren Phasen und war Teil eines umfassenden Abkommens, das am 27. Mai 2024 vorgeschlagen und von US-Präsident Joe Biden präsentiert wurde. Das Abkommen sieht auch zukünftige Geiselfreilassungen vor und strebt eine dauerhafte Ruhe an.
Zunächst wurden zwei Männer an das Rote Kreuz übergeben, gefolgt von einer weiteren Person. Jarden Bibas, ein 35-jähriger Vater von zwei kleinen Kindern, wurde von der Hamas entführt, während er als Schweißer arbeitete. Seine Familie, die im Kibbuz Nir Oz lebte, wurde ebenfalls entführt. In einem tragischen Vorfall erklärte die Hamas, dass Bibas‘ Frau und Kinder bei israelischen Luftangriffen getötet wurden; dies wurde jedoch von Israel nicht bestätigt. Bibas Familiengeschichte ist von Trauer geprägt, da seine beiden Kinder, Kfir und Ariel, zum Zeitpunkt der Entführung noch sehr jung waren.
Die weiteren Geiseln
Ebenfalls freigelassen wurde Ofer Kalderon, ein 54-jähriger Tischler, der zusammen mit seinen zwei Kindern entführt wurde. Während der Entführung erlebte Kalderon schwere Misshandlungen, und sein jüngerer Sohn musste 16 Tage lang alleine im Gazastreifen ausharren. Die Kinder, die auch französische Staatsbürger sind, wurden fast zwei Monate nach der Entführung in einem ersten Abkommen freigelassen. Die Familie Kalderon ist ebenfalls stark von den negativen Auswirkungen der Geiselhaft betroffen.
Keith Siegel, ein 65-jähriger US-Bürger, wurde am 7. Oktober 2023 zusammen mit seiner Frau Aviva entführt. Er erlitt während der Entführung Verletzungen, darunter gebrochene Rippen. Aviva wurde bereits im November 2023 im Rahmen eines Abkommens freigelassen. In einem erschütternden Moment starb während Siegel’s Geiselhaft seine Mutter in den USA. Ein Video, das die Hamas im April 2024 veröffentlichte, zeigte ihn in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand, was den internationalen Druck auf die Hamas zur Freilassung erhöhte.
Der Austausch und die Bedingungen
Der Geiselaustausch war Teil eines größeren Plans, der den Austausch von 90 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen beinhaltete. Unter diesen Häftlingen sind neun, die lebenslange Haftstrafen verbüßen, und 81, die zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Dies entspricht dem ersten Schritt des Abkommens, das die Freilassung von insgesamt 33 Geiseln vorsah, wobei auch Fluchtmöglichkeiten für verwundete Zivilisten berücksichtigt werden.
Expert:innen beobachten die Entwicklungen genau, da die aktuellen Verhandlungen über die zweite Phase des Abkommens bereits begonnen haben. Ziel ist es, einen Konsens über die Umsetzung zu erzielen und gleichzeitig die umstrittenen rechtlichen und humanitären Aspekte der Geiselfreilassung zu klären. Weiterhin stehen die Rückkehr unbewaffneter Binnenvertriebener und humanitäre Hilfsmaßnahmen im Fokus der Verhandlungen.
Währenddessen bleibt die Öffentlichkeit besorgt über das Schicksal der vielen anderen Geiseln und Familienangehörigen, die weiterhin in der Gewalt der Hamas sind. Es wird erwartet, dass die internationalen Vermittler ihre Bemühungen bald intensivieren werden, um weitere Fortschritte im schwer umkämpften Gebiet zu erzielen. Auch die Freilassung von 1.900 palästinensischen und palästinensischen Zivilisten bleibt ein zentrales Thema des Abkommens.
Die Entwicklungen rund um die Geiselfreilassung sind ein schwer greifbares Zusammenspiel von Diplomatie, Emotion und humanitären Sorgen. Im Angesicht der gemeldeten Vorfälle und der Erfahrungen jener, die die Geiselhaft überlebt haben, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.