
Am 1. Februar 2025 hat die Ukraine einen bedeutenden Schlag gegen die russische Ölversorgung verübt, indem sie eine entscheidende Pipeline angegriffen hat, die den Hafen Ust-Luga versorgt. Dieser Angriff führte zur vorübergehenden Lahmlegung des Ölhandels in diesem strategisch wichtigen Hafen, was einem massiven Rückgang der Schifffahrtsaktivitäten nach sich zog. Laut Berichten der t-online wurde die Baltic Pipeline System-2, die über die Andreapol-Pumpstation in der Region Tver verläuft, gezielt mit einem Drohnenangriff getroffen. Dabei wurden Schäden an der Filtrationsanlage sowie Ölaustritte und Brände verzeichnet.
Die bisherigen Informationen deuten darauf hin, dass die Schifffahrtsaktivitäten im Hafen Ust-Luga, der 2024 rund 650.000 Barrel Rohöl pro Tag verarbeitete und damit 20% der gesamten russischen Rohölversorgung auf dem Seeweg abdeckte, am 29. Januar auf null zurückgegangen sind. Dieser signifikante Rückgang wurde auch von Bloomberg und anderen Medien bestätigt.
Details des Angriffs
Der ukrainische Drohnenangriff konzentrierte sich auf die Andreapol-Ölpumpstation, die von Transneft betrieben wird. Der Angriff hat nicht nur die Pumpstation selbst, sondern auch ein Raketendepot des russischen Verteidigungsministeriums getroffen. Anwohner berichten von über 20 Explosionen in der Umgebung, was zu Evakuierungen führte. Der ukrainische Militärdienst SBU und Spezialoperationseinheiten (SSO) waren maßgeblich an diesem Angriff beteiligt. Der Einsatz von umgebauten Kleinflugzeugen, die Bomben abwerfen können, stellt eine neue Taktik im Ukraine-Konflikt dar berichtete die Kyiv Post.
Der ukrainische Geheimdienst hat in den letzten Tagen sowohl die Andreapol-Pumpstation als auch die Lukoil-Nizhegorodnefteorgsintez-Ölraffinerie in Kstovo angegriffen, was zu massiven Schäden und einem großen Feuer führte. Diese Offensive ist Teil einer umfassenden Strategie der Ukraine, militärische und logistische Einrichtungen in Russland zu schwächen. Experten schätzen, dass solche Angriffe die russischen Energieströme erheblich beeinträchtigen können, besonders in Anbetracht des kommenden Winters.
Folgen für die Energieversorgung
Die angespannte Situation im Energiebereich wird durch die anhaltenden Angriffe Russlands auf die ukrainische Zivilinfrastruktur weiter verschärft. Tagesschau berichtet, dass Russland seine Luftangriffe auf ukrainische Wärmekraftwerke ausgeweitet hat, was zu erheblichen Schäden und Stromausfällen in mehreren Regionen der Ukraine geführt hat. In den letzten zwei Jahren sollen circa 8.000 Megawatt an Stromkapazität verloren gegangen sein, was die ohnehin angespannte Energieversorgungslage erheblich verschärft.
Angesichts dieser Entwicklungen kündigte Energieminister Herman Haluschtschenko an, dass erhebliche Mittel für Reparaturarbeiten benötigt werden, um die Schäden zu beheben und die Stromversorgung wiederherzustellen. In Anbetracht der aktuellen Lage ist damit zu rechnen, dass die Spannungen im Energiesektor sowohl in der Ukraine als auch in Russland weiter zunehmen werden.