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Missbrauch im Turnen: Ehemaliger Athlet erhebt schwere Vorwürfe!

Ein ehemaliger Turner erhebt schwere Vorwürfe gegen das Stuttgarter Kunstturnforum. Missbrauch und verheerende Trainingsumstände rütteln die Turngemeinschaft auf. Wie reagieren die Verantwortlichen?

Die Missbrauchsvorwürfe im deutschen Turnen nehmen an Intensität zu. Ein ehemaliger männlicher Athlet, Jan Gehrung, erhebt schwere Vorwürfe gegen das Stuttgarter Kunstturnforum. Insbesondere kritisiert er die mangelhafte Berücksichtigung des körperlichen und mentalen Wohlbefindens während seiner Trainingszeit vor etwa zehn Jahren. Gehrung beschreibt in seinen Äußerungen, dass es im Training häufig zu „Schimpftiraden und Demütigungen“ kam. Er und andere Jungen seiner Gruppe hätten oft während der Trainingseinheiten geweint.

Bedauerlicherweise kam von einem der Trainer keine Hilfe; Verletzungen und Schmerzen wurden nicht ernst genommen, und Gehrung wurde vor seinen Kollegen bloßgestellt. Der Schwäbische Turnerbund (STB) hat nach eigenen Angaben bisher keine Kenntnis von Gehrungs Vorwürfen und plant, diese an Fachleute weiterzuleiten. Auch soll ein Kontakt zu Gehrung hergestellt werden, um die Vorwürfe weiter zu untersuchen. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) sowie der STB haben bereits eine Kanzlei aus Frankfurt am Main beauftragt, die Untersuchungen voranzutreiben.

Ehemalige Turnerinnen ziehen ebenfalls eine alarmierende Bilanz über die Zustände in den deutschen Stützpunkten. Vor allem Tabea Alt und Michelle Timm äußerten ähnliche Vorwürfe und berichteten von schweren Missständen. Timm selbst hat vor dem Jahreswechsel von „systematischem körperlichen und mentalen Missbrauch“ und katastrophalen Trainingsumständen gesprochen. Diese Vorwürfe kommen nicht überraschend, da der Stützpunkt in Mannheim ebenfalls in der Kritik steht wegen autoritärer Trainingsmethoden.

Emotionale Herausforderungen und öffentliche Reaktionen

Michelle Timm berichtet von den emotionalen Herausforderungen, die ihre offenen Äußerungen im Kontext des Skandals mit sich bringen. Nach ihrer Rückkehr aus der Weihnachtspause äußerte sie Bedenken, wie sie von den jungen Nachwuchstellerinnen, die sie trainiert, empfangen wird. Diese jungen Athletinnen sind zwischen sieben und neun Jahren alt, was die Schwere der Vorwürfe zusätzlich unterstreicht. Ihre öffentlichen Bemühungen, Missstände anzusprechen, erhielten jedoch überwiegend positive Resonanz in sozialen Medien, was Timm neue Hoffnung gibt. Sie sieht es als notwendig an, in die Öffentlichkeit zu gehen, um Veränderungen zu bewirken.

Die Rolle der Trainer und der Umgang mit Athleten werden in der Diskussion um Missbrauch im Leistungssport zunehmend kritischer beleuchtet. Laut einem Bericht von Hogrefe ist für die erfolgreiche Prävention von Gewalt im Sport das Verständnis und die Unterstützung aller Beteiligten entscheidend. Die Ausbildung von Trainer*innen sowie die Einbindung von Eltern spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Konzepte zur Verbesserung der Situation

Eine Balance zwischen Härte und Wohlwollen sowie eine transparente Struktur in Trainingsbeziehungen sind notwendig, um das Anliegen des Kinderschutzes und die Menschenrechte im Sport zu wahren. Das systemische Verständnis und die Expertise zur Umsetzung geeigneter Maßnahmen sind unerlässlich. Die Entwicklungen in der Turnlandschaft erfordern von den Verbänden DTB und STB ein sofortiges Handeln, um das Vertrauen der Athleten zurückzugewinnen und die erlittenen Ungerechtigkeiten aufzuarbeiten.

Die anhaltende Debatte um Missbrauch im Leistungssport erfordert nun dringend Lösungen, um die Athlet*innen zu schützen und eine Umgebung zu schaffen, in der sie ihren Sport mit Freude und ohne Angst ausüben können. Die Stimmen ehemaliger Athleten und Athletinnen, wie Gehrung, Timm und Alt, könnten der Beginn einer notwendigen Veränderung sein.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.badische-zeitung.de
Referenz 3
www.hogrefe.com
Quellen gesamt
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