
Am 31. Januar 2025 bleibt der Tarifkonflikt zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Gewerkschaft Verdi angespannt. Die BVG hat ein Angebot unterbreitet, das im Durchschnitt eine Lohnerhöhung von 15,3 Prozent vorsieht. Dieses Angebot soll eine Laufzeit bis Ende 2028 haben, mit rückwirkenden Gehaltserhöhungen von 6,9 Prozent ab dem 1. Januar 2025. Für Fahrerinnen und Fahrer ist eine Erhöhung von bis zu 8,5 Prozent vorgesehen. Ab 2026 sind jährliche Steigerungen von 2,5 Prozent in Aussicht gestellt. Jedoch ist Verdi mit diesem Vorschlag unzufrieden, da die Forderungen der Gewerkschaft, einschließlich eines 13. Monatsgehalts, ignoriert wurden. Verdi-Sprecher Jeremy Arndt kritisierte, dass das Angebot weit hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibe. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 11. Februar 2025 anberaumt, nachdem ein Warnstreik am Montag erhebliche Störungen im öffentlichen Nahverkehr in Berlin verursacht hat. rbb24 berichtet darüber.
Parallel zu den Verhandlungen bei der BVG hat Verdi auch bei der Deutschen Post für Aufsehen gesorgt. Die Gewerkschaft plant Streiks in mehreren Großstädten, einschließlich Köln, München und Berlin, sowie im Bergischen Land, zum Beispiel in Wuppertal. In der zweiten Verhandlungsrunde gab es jedoch kaum Fortschritte, wobei Verdi für die 170.000 Beschäftigten bei der Post eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent und bis zu drei zusätzliche Urlaubstage fordert. Die Deutsche Post hält diese Forderungen für nicht finanzierbar und verweist auf die sinkenden Briefzahlen sowie den hohen Investitionsbedarf. Nächste Verhandlungsrunde findet am 12. Februar statt, und bis dahin sind weitere Warnstreiks wahrscheinlich. Dies geht aus einem Bericht von WDR hervor.
Öffentlicher Dienst im Fokus
Zusätzlich zu den Tarifverhandlungen bei der BVG und der Deutschen Post erfordern die aktuellen Geschehnisse auch ein Augenmerk auf den öffentlichen Dienst in Deutschland. Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Ländern beginnen in Potsdam und betreffen mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte. Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von mindestens 350 Euro oder 8 Prozent, mehr Souveränität bei der Arbeitszeit sowie zusätzliche freie Tage zur Entlastung. Der derzeitige Tarifvertrag regelt die Entgelte in verschiedenen Entgeltgruppen, in denen es erhebliche Unterschiede gibt. So beträgt das mittlere Gehalt für Vollzeitbeschäftigte in Deutschland 2023 im Schnitt 3.796 Euro brutto, während Leih- und Zeitarbeiter lediglich 2.373 Euro verdienen. Zwei weitere Verhandlungsrunden sind bereits angesetzt, um fortschrittliche Verhandlungen zu ermöglichen, wie ZDF informiert.