
Dominique Pelicot, ein 72-jähriger Mann, wurde im Dezember 2024 zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er über Jahre hinweg seine Frau Gisèle vergewaltigt und mit Medikamenten betäubt hatte. Dieses Urteil wurde am 31. Januar 2025 verkündet. Die Verhandlung um Pelicot steht jedoch nicht nur im Schatten dieser Verurteilung, sondern zieht auch die Aufmerksamkeit auf einen 33 Jahre alten Mordfall: die Ermordung der 23-jährigen Sophie Narme, die am 4. Dezember 1991 in Paris unter mysteriösen Umständen umgekommen ist. Laut Ostsee Zeitung fanden die Ermittler Narme nackt, erdrosselt und mit Schnittwunden an ihrem Körper in einer Wohnung, die sie einem potenziellen Käufer zeigen wollte.
Die autopsie ergab, dass Sophie Narme vergewaltigt worden war und mit Äther betäubt wurde. Ihr Tod bleibt bis heute ungeklärt. Ermittlungen, die Anfang 2022 wieder aufgenommen wurden, brachten Dominique Pelicot ins Zentrum der Aufmerksamkeit, nachdem Parallelen zu einem weiteren Übergriff auf eine Immobilienmaklerin im Jahr 1999 gezogen wurden. Diese Frau konnte sich in einem Wandschrank verstecken und hinterließ eine Blutspur des Täters, dessen DNA nun mit Pelicot in Verbindung gebracht werden konnte. Der Tatort des Übergriffs Ah den jungen maklerin lag nahe bei Pelicots Wohnort, was die Ermittler noch neugieriger machte.
Mordfall Sophie Narme
Der Fall von Sophie Narme ist besonders tragisch, da er das Bild von geschlechtsspezifischer Gewalt in Frankreich widerspiegelt. In der Beschreibung des Mordes sind mehrere alarmierende Aspekte enthalten: Sophie wurde mit ihrem Rockgürtel erdrosselt und während der Tat brutal behandelt. Fingerabdrücke wurden am Tatort nicht gefunden, was die Ermittlungen erschwerte. Zudem ging das Sperma, das auf ihrem Körper entdeckt wurde, während der Analyse verloren. Pelicot bestreitet, etwas mit ihrem Mord zu tun zu haben und sagt, dass keine DNA-Beweise ihn mit dem Tatort verbinden.
Seine Anwältin äußert ebenfalls Bedenken über eine mögliche Verbindung zu Sophie Narme. Auch wird darauf hingewiesen, dass am Tatort keine handfesten Beweise vorlagen. Dennoch gibt es eine wachsende Besorgnis über die Möglichkeit, dass Pelicot auch an ihrem Tod beteiligt gewesen sein könnte. Die Hoffnung bleibt, dass die Familie von Sophie Narme eines Tages Antworten auf ihre Fragen erhalten wird.
Hintergründe zur Gewalt gegen Frauen
Die Erkundungen von Pelicots Verstrickungen in diese grausame Realität finden in einem breiteren Kontext von geschlechtsspezifischer Gewalt statt. Es gibt zahlreiche Berichte über solche Taten, und der neueste Bericht über die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland beleuchtet die schockierenden Entwicklungen in diesem Bereich. Laut dem Institut für Menschenrechte ist die Berichterstattung zu geschlechtsspezifischer Gewalt von großer Bedeutung, um die systematischen Herausforderungen zu verstehen, mit denen Frauen überall konfrontiert sind.
In Pelicots Fall sind sowohl seine Verurteilung wegen Gewalt in der Ehe als auch die laufenden Ermittlungen zum Mord an Sophie Narme symptomatisch für ein viel größeres gesellschaftliches Problem. Es ist dringend erforderlich, dass die Justiz und die Gesellschaft insgesamt sich gegen die Gewalt an Frauen stark machen und den Opfern eine Stimme geben. Die Hoffnung bleibt, dass die zugrunde liegenden Ursachen solcher Taten systematisch angegangen werden.