Langenargen

Dampfschiff Säntis bleibt im Bodensee – Geld für Bergung fehlt!

Der Schiffsbergverein Romanshorn scheitert erneut an der Finanzierung der Bergung des Dampfschiffs Säntis im Bodensee. Trotz Crowdfunding erreicht das Projekt nicht die nötigen Mittel. Neue Ideen folgen.

Das Dampfschiff Säntis bleibt weiterhin im Bodensee liegen, da der dritte Bergungsversuch des Schiffsbergevereins Romanshorn finanziell gescheitert ist. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, konnte das Team nicht genügend Spenden sammeln, um die angestrebte Summe von einer Million Schweizer Franken (ca. 1,1 Millionen Euro) bis Ende Januar zu erreichen. Bisher wurden lediglich etwa 169.000 Franken (ca. 179.000 Euro) zusammengetragen, die nun an die Spender zurückgegeben werden sollen.

Der Präsident des Vereins, Silvan Paganini, erklärte, dass eine zweite Crowdfunding-Kampagne erfolglos verlaufen ist. Trotz der Unterstützung seitens der Anrainerstaaten des Bodensees mussten die Verantwortlichen nun vorerst das Projekt einstellen.

Bergungsversuche und Herausforderungen

In den vergangenen Jahren scheiterten bereits zwei Bergungsversuche. Der letzte Versuch im Mai endete mit einem Rückschlag, als die Bremsen der Seilwinde defekt waren. Der erste Versuch im April blieb ebenfalls in einer früheren Phase ohne Erfolg. Das Dampfschiff liegt derzeit in 210 Metern Tiefe zwischen Langenargen (Deutschland) und Romanshorn (Schweiz) und wurde 1933 nach dem Ende seiner Dienstzeit versenkt, da eine Verschrottung als zu kostspielig erachtet wurde.

Säntis, das als erstes Schiff auf dem Bodensee 1920 von Kohle- auf Ölbefeuerung umgestellt wurde, gilt als ein bedeutendes Zeugnis der Schifffahrtsgeschichte. Eingesetzt wurde ein innovatives System der Zürcher Firma Lipinski & Co, das eine Reduzierung der Besatzung um eine Person ermöglichte. Diese technische Umstellung führte allerdings letztlich zu einem wirtschaftlichen Misserfolg.

Umwelt- und Konservierungsproblematik

Die Bergung des Schiffs stellt zudem eine Herausforderung dar, da die Konservierungskosten aufgrund der giftigen Bleimennige-Farbe, die auf dem Wrack vorhanden ist, erheblich sind. Bei den Untersuchungen mit zwei Tauchrobotern konnte Seewasser nachgewiesen werden, das durch die Tankbelüftung in die Treibstofftanks eindrang. Trotz dieser Umstände zeigte eine Analyse, dass von dem Wrack keine akute Umweltgefahr ausgeht.

Die Schiffsbergverein bleibt optimistisch und plant bereits neue Projekte und Ideen, um das Interesse und die Unterstützung der Bevölkerung weiterhin zu fördern. Projektleiter Paganini äußerte, dass trotz aller Rückschläge das Vorhaben nicht aus den Augen verloren werden soll. Zudem werden die Spender der gescheiterten Crowdfunding-Kampagne innerhalb von 14 Arbeitstagen informiert und ihre Beiträge zurückerstattet.

Die Geschichte des Dampfschiffs Säntis spiegelt die Pionierzeit der Schifffahrt auf dem Bodensee wider. Dabei bleibt es das Ziel des Schiffsbergevereins, das einzigartige Erbe dieser Ära zu bewahren. Initiativen zur Verbesserung der finanziellen Situation und die Beteiligung der Bevölkerung sind dabei zentrale Themen, die es in Zukunft zu adressieren gilt. Der Verein hat bereits konkrete Ideen im Kopf, inspiriert durch Rückmeldungen seiner Mitglieder und Unterstützer.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.lokalhelden.ch
Referenz 3
schiffsbergeverein.ch
Quellen gesamt
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