
Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz hat kürzlich eine umfassende Entwicklungsstrategie bis 2030 vorgestellt. Diese Initiative zielt darauf ab, die Bibliothek in eine „5D-Bibliothek“ zu transformieren, die die Werte digital, dynamisch, durabel, divers und diskursiv verkörpert. Dies geht aus dem Bericht von tu-chemnitz.de hervor.
Im Rahmen dieser Strategie wurden insgesamt 24 Maßnahmen identifiziert, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden sollen. Die Bibliothek baut dabei auf bereits erreichten Zielen wie Open Science, Open Access, Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf. Nach einem Umzug im Jahr 2020 in die Alte Aktienspinnerei, der die dezentralen Standorte bündelte, soll sie nun als „Dritter Ort“ fungieren, an dem Lernen, Verweilen und Veranstaltungen gefördert werden.
Partizipative Entwicklung der Strategie
Die Entwicklung der Strategie war ein umfassender Prozess, der Workshops mit Mitarbeitenden sowie eine Umfrage unter 630 Nutzenden umfasste. Darüber hinaus wurde ein mehr als 40-seitiges Strategiepapier im Dezember 2024 der Bibliothekskommission vorgestellt. Um den Fortschritt zu überprüfen, ist eine Zwischenevaluation zur „5D-Bibliothek“ für die Mitte der Strategieperiode geplant.
Zusätzlich zu dieser Strategie erhielt die Universitätsbibliothek die Auszeichnung des Open Library Badge, und zwar bereits zum zweiten Mal. Diese Auszeichnung wird von einer Initiative verliehen, die sich für mehr Offenheit in Bibliotheken einsetzt. Der Bericht von blog.hrz.tu-chemnitz.de unterstreicht, dass die Bibliothek die überarbeiteten Kriterien von 2016 nicht nur erfüllt, sondern auch übertrifft.
Offene Wissenschaft im Fokus
Das Open Science Team der Bibliothek setzt Offenheit in verschiedenen Kontexten um, was zur Motivation für den Ausbau des Netzwerks Open Science an der TU Chemnitz beiträgt. Die Themen digitale Lehre und offene Bildungsmaterialien sind integraler Bestandteil dieser Initiative, die in der Zeit der internationalen Open Access Week vom 19. bis 25. Oktober 2020 spezielle virtuelle Angebote bereitstellte.
Im breiteren Kontext der Zukunft der Bibliotheken bis 2040 diskutiert ein Artikel auf degruyter.com die grundlegenden Veränderungen, die durch die digitale Transformation hervorgerufen werden. Dabei wird betont, dass Bibliotheken ihre Arbeitsbedingungen neu definieren müssen, um bereits jetzt vorausschauend agieren zu können. Künstliche Intelligenz wird als zentrales Thema betrachtet, da sie die Informationsbereitstellung revolutionieren könnte.
Die Herausforderungen, die durch KI und digitale Transformation entstehen, machen deutlich, dass Bibliotheken sich nicht nur auf technische Trends konzentrieren sollten, sondern auch auf die anthropologischen und kulturwissenschaftlichen Aspekte, die für ihre zukünftige Rolle entscheidend sein könnten. In diesem Sinne ist es unerlässlich, die Beziehung zwischen digitalen Werkzeugen und analogen Inhalten zu verstehen, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.