
Am 31. Januar 2025 kam es im Landkreis Ansbach, konkret in Steinsfeld, zu einem Zugunfall, der glücklicherweise glimpflich ausging. Ein Bus, gesteuert von einem 63-jährigen Fahrer, kollidierte an einem unbeschrankten Bahnübergang mit einer Regionalbahn. Über einen ungenauen Blick auf die Gleise übersah der Busfahrer den nahenden Zug und wollte vergeblich bremsen. In dem Fahrzeug waren keine Fahrgäste, sodass die Folgen für die Passagiere des Zugs und den Lokführer ausblieben. Lediglich der Busfahrer selbst erlitt leichte Verletzungen.
Nach ersten Berichten von pnp.de wurde der materielle Schaden auf etwa 30.000 Euro am Zug und 1.500 Euro am Bus geschätzt. Für die Weiterfahrt der 64 Zugpassagiere stellte die Deutsche Bahn einen Ersatzbus zur Verfügung, was die Auswirkungen des Vorfalls weiter milderte.
Die Gefahren an Bahnübergängen
Unbeschrankte Bahnübergänge, wie der, an dem der Unfall geschah, sind bekannt für ihre Gefährlichkeit. Laut dvr.de geschehen 30 bis 40 Prozent aller Unfälle mit Personenschäden im Eisenbahnverkehr an Bahnübergängen, wobei etwa 30 Prozent dieser Unfälle an nicht technisch gesicherten Anlagen stattfinden. Diese Art von Bahnübergängen sind häufig nur mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet, das den schienengebundenen Verkehr priorisiert und auf die besondere Vorsicht von Kraftfahrzeugen hinweist.
In Deutschland existieren derzeit 13.624 Bahnübergänge im Netz der Deutschen Bahn AG, und über 70 Prozent von ihnen sind technisch gesichert. Trotz dieser Maßnahmen ist ein erheblicher Anteil der Bahnübergänge nur durch Sichtkontrolle und akustische Warnsignale gesichert. forschungsinformationssystem.de hebt hervor, dass die Unfallzahlen an höhengleichen Kreuzungen in den letzten Jahren stabil geblieben sind, was teilweise auf das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern zurückzuführen ist.
Sicherungsstrategien für Bahnübergänge
Um die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen, empfehlen Fachleute unter anderem den Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen und eine bauliche Trennung der Fahrbahnen. Die Aufklärungskampagne „sicher drüber“ soll weitere Maßnahmen unterstützen und das Bewusstsein für die Gefahren an diesen Kreuzungen schärfen. Der Vorfall in Steinsfeld verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, die Verkehrssicherheit an Bahnübergängen kontinuierlich zu verbessern und technische sowie bauliche Lösungen zu prüfen.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass eine durchdachte Sicherung mit Halbschranken oder sogar Vollschranken die Möglichkeit von Unfällen signifikant reduzieren kann. Gesellschaftlich gibt es daher eine wachsende Dringlichkeit, über die Weiterentwicklung der Sicherungsmaßnahmen nachzudenken und gegebenenfalls unnötige Bahnübergänge abzubauen oder durch sicherere Verkehrsanlagen zu ersetzen.