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Revolution im Klassenzimmer: KI erobert die Hochschulen in NRW!

Am 30. Januar 2025 hat die FernUniversität in Hagen innovative KI-Prototypen zur Verbesserung der Lehre präsentiert. Experten diskutierten Chancen und Datenschutz – ein Schritt in die Zukunft der Bildung.

Am 30. Januar 2025 präsentiert die CATALPA-Initiative der FernUniversität in Hagen innovative KI-basierte Prototypen zur Optimierung von Lehre und Lernen. Bei einem Ortstermin waren Mitglieder der Taskforce „Künstliche Intelligenz im Bildungswesen“ anwesend, die aus Vertretern der NRW-Staatskanzlei, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW sowie der Bildungspraxis besteht. Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse, wissenschaftlicher Direktor von CATALPA, hob die interdisziplinäre Kompetenz des Forschungsteams hervor und betonte die Notwendigkeit, sinnvolle Möglichkeiten zur Implementierung von Künstlicher Intelligenz in Bildungskontexte zu finden.

Im Zentrum der laufenden Forschung steht die Untersuchung der Potenziale selbst gehosteter Open-Source-KI-Modelle. Diese sollen Lehrenden und Studierenden über die FLEXI (FernUni LLM Experimental Infrastructure) Plattform zur Verfügung gestellt werden. CATALPA hat festgestellt, dass diese Modelle unter anderem in der Lage sind, Texte zusammenzufassen, umzuformulieren und aus Stichworten Inhalte zu generieren. Ein wesentlicher Vorteil dieser Anwendung ist die Gewährleistung von Datenschutz und Reproduzierbarkeit, da sie auf selbst gehosteten Servern betrieben werden.

Integration in bestehende Bildungssysteme

Die Integration dieser Technologien erfolgt über die Lernplattform Moodle, die an zahlreichen deutschen Hochschulen weit verbreitet ist. Lehrende können damit Multiple-Choice-Fragen generieren, während Studierende individuelles Feedback zu ihren Freitextaufgaben erhalten. Diese Entwicklungen werden von Lehrpersonen durchweg positiv bewertet, insbesondere hinsichtlich der Zeitersparnis und der Qualität des Feedbacks, das Studierenden zugutekommt. Darüber hinaus wird die Flexibilität der Anwendungen für unterschiedliche Fachinhalte und Teilnehmergruppen als besonders wertvoll erachtet.

Prof. Dr. Stefan Stürmer unterstreicht die Relevanz der Heterogenität in der Studierendenschaft für empirische Forschungsergebnisse. Die Rückmeldungen von Kordula Attermeyer von der NRW-Staatskanzlei bestätigen das große Interesse an den Ansätzen von CATALPA, die sich als vielversprechend für die Weiterentwicklung der Bildung erwiesen haben.

Empfehlungen für den Umgang mit KI

Die Taskforce „KI im Bildungswesen“ hat am 2. Juli 2023 der Landesregierung Nordrhein-Westfalen ein umfassendes Empfehlungspapier überreicht. Unter der Schirmherrschaft von Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien, zielt die Taskforce auf einen verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz in Bildungsinstitutionen. Das Dokument enthält fünf zentrale Maßnahmenpakete, darunter die Schaffung von Rechtssicherheit und die Förderung eines Kompetenznetzwerks für KI in der Bildung.

Die Empfehlungen umfassen sowohl den Schul- als auch den Hochschulbereich. Im Schulbereich wird beispielsweise auf die Notwendigkeit von wissenschaftlich fundierten Fortbildungsangeboten verwiesen. Im Hochschulbereich liegt der Fokus auf der nachhaltigen Weiterentwicklung von Fortbildungsangeboten für Hochschuldidaktiker sowie der Bereitstellung gemeinsamer Zugangsmöglichkeiten zu KI-Systemen. Wissenschaftsministerin Ina Brandes hebt die Schlüsselfunktion von KI in der Hochschulbildung hervor.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Unterstützungsangebote

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Dokumentenpaket von KI:connect.nrw, das spezifische rechtliche Fragen und Anwendungsbeispiele im Hochschulkontext adressiert. Es werden rund 20 zentrale rechtliche Fragestellungen behandelt, die Urheberrecht, Verwertungsrechte und Datenschutz umfassen. Datensicherheit hat Vorrang, und das Paket enthält Vorlagen sowie eine praktische Checkliste für die rechtssichere Nutzung von KI-Diensten.

Zusätzlich wird empfohlen, eine Datenschutzfolgenabschätzung (DSFA) durchzuführen, um mögliche Risiken zu identifizieren und zu minimieren. Der Szenarienkatalog liefert Beispiele für die Anwendung von KI im Hochschulkontext und wird kontinuierlich aktualisiert, um den Bedürfnissen der sich rasch entwickelnden Technologien gerecht zu werden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Integration von KI in Lehr- und Lernprozesse sicher und nachhaltig zu gestalten.

Referenz 1
www.fernuni-hagen.de
Referenz 2
www.ki.nrw
Referenz 3
hochschulforumdigitalisierung.de
Quellen gesamt
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