GesellschaftOsterholzRegierung

Klimaschutz: Moore am Abgrund – Politiker drängen zur Rettung!

Am 30.01.2025 fordert Hans-Gerhard Kulp klare politische Schritte für den Klimaschutz und Moorschutz in der Region. Die kommende Regierung muss Planungssicherheit für Landwirte gewährleisten.

Angesichts der dringenden Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen hat Hans-Gerhard Kulp von der Biologischen Station Osterholz die kommende Regierung aufgefordert, eine klare politische Richtung zu setzen. Klimaschutz ist mittlerweile ein anerkanntes Ziel aller politischen Parteien, doch es fehlt an einem einheitlichen Ansatz. Kulp betont, dass den Bürgern die Notwendigkeit von Veränderungen im Klimaschutz klar kommuniziert werden muss. Besonders der Moorschutz spielt dabei eine zentrale Rolle, weil Moore die größten CO2-Speicher in der Region darstellen. Gleichzeitig geben sie durch landwirtschaftliche Nutzung CO2 ab und sind daher von entscheidender Bedeutung für die Reduzierung von Treibhausgasen.

Die Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorflächen wird als eine Schlüsselmaßnahme betrachtet, um Emissionen zu reduzieren. Um diesen Transformationsprozess zu unterstützen, benötigen Landwirte Planungssicherheit. Kulp kritisiert das politische „Hickhack“ und mangelnde Einigkeit, die sich beispielsweise in der Unsicherheit über das Aus für Verbrennerfahrzeuge und technologische Optionen widerspiegeln.

Politische Ansichten und aktuelle Herausforderungen

Die Stärkung des Klimaschutzes erfordert klare und zuverlässige Rahmenbedingungen, insbesondere für Unternehmen wie die Autoindustrie, die für ihre Planungen eine eindeutige Ausrichtung benötigen. Auch finanziell sollte der Staat den Wandel unterstützen. Nach den Demonstrationen im Jahr 2019 wurde die Zukunftskommission Landwirtschaft gegründet, die bereits 2021 Vorschläge zur Reduzierung von Pestiziden sowie zur Förderung von Regionalität und Tierwohl vorgelegt hat. Bislang gab es jedoch nur marginale gesetzliche Umsetzungen dieser Vorschläge.

Laut der nationalen Moorschutzstrategie, die am 9. November 2022 beschlossen wurde, sollen die Treibhausgasemissionen aus Moorböden bis zum Jahr 2030 jährlich um mindestens 5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gesenkt werden. Dies ist ein zentraler Bestandteil des Klimaschutzprogramms, das darauf abzielt, den CO2-Ausstoß aus entwässerten Mooren zu reduzieren.

Eine bedeutende Tatsache ist, dass über 90 Prozent der deutschen Moore entwässert sind und jährlich etwa 53 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursachen, was ungefähr 7,5 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen entspricht. Dies zeigt die Dringlichkeit und die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht. Die Bundesregierung hat Initiativen gestartet, um den Moorschutz zu intensivieren und die Biodiversität zu erhalten, denn intakte Moore bieten nicht nur CO2-Speicherung, sondern auch Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Die Rolle der Landwirtschaft im Moorschutz

Die Landwirtschaft kann entscheidend zur Erreichung der Klimaziele beitragen, jedoch müssen die Methoden angepasst werden. Die Nationalen Moorschutzstrategie fokussiert auf die Wiedervernässung von Moorböden und die Entwicklung angepasster Bewirtschaftungsformen, wie etwa der Paludikultur, die die landwirtschaftliche Nutzung nasser Moorflächen zur Biomasseerzeugung fördert. Um die Akzeptanz solcher Maßnahmen zu erhöhen, sind integrative Ansätze und Kooperationen mit allen gesellschaftlichen Akteuren erforderlich.

Die geplanten Anreize zur Wiedervernässung, die auch Einkommenseinbußen ausgleichen sollen, könnten eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen. Zudem fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Paludikulturen mit etwa 10 Millionen Euro jährlich über einen Zeitraum von zehn Jahren. Der Förderbedarf zur Umsetzung der Strategie wird auf rund 300 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.

Abschließend lässt sich festhalten, dass es an der kommenden Regierung liegt, die notwendigen Schritte im Bereich Klimaschutz und Moorschutz zu unternehmen. Die Ankündigungen und Strategien müssen nun in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Ein fehlender Konsens im politischen Raum sowie deutliche Richtungsweisung können entscheidend dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen und die geopolitischen Herausforderungen nachhaltig zu meistern.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.bmel.de
Referenz 3
www.bundesregierung.de
Quellen gesamt
Web: 5Social: 79Foren: 88