
Die Frauen-Bundesliga sieht sich laut einer aktuellen Studie von McKinsey, die in der Berichterstattung von Tagesspiegel hervorgehoben wird, an einem entscheidenden Punkt. Die Co-Autorin der Studie, Caroline Meder, hebt die Dringlichkeit hervor, die Liga als eigenständigen emotionalen Wettbewerb mit einer klaren Identität zu positionieren. Die Studie trägt den Titel „Im Spiel bleiben: Die Frauen-Bundesliga zwischen Wachstum und Wettbewerb“ und beleuchtet das enorme Potenzial, das der Frauenfußball im internationalen Sport besitzt.
Gleichzeitig ist festzustellen, dass die Zuschauerzahlen in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleiben. Während die Liga in den letzten fünf Jahren ihren Umsatz auf etwa 25 Millionen Euro verdoppeln konnte, ist die wirtschaftliche Basis im Vergleich zu ähnlichen Ligen in England und den USA noch ausbaufähig. Vielerorts arbeiten Erstliga-Vereine nicht kostendeckend und sind auf Finanzhilfen von Männer-Profiteams angewiesen.
Finanzierungsstrategien und Herausforderungen
Ein zentraler Punkt der Diskussion innerhalb der Liga ist die Finanzierung der geschätzten 80 Millionen Euro, die bis 2032 für Fortschrittskosten erforderlich sind. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurde die Agentur Portas beauftragt, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Frauenfußballs zu analysieren. Ein Wachstumsplan soll im Februar beim DFB verabschiedet werden, um konkrete Ziele für die Zukunft zu definieren.
In der Studie wird auch die Notwendigkeit einer Vielzahl von Starspielerinnen und internationalen Erfolgen betont, um die Attraktivität der Liga zu steigern. Zusätzlich wird empfohlen, die Spielpläne zuschauerfreundlicher zu gestalten, um mehr Fans anzuziehen und die Bindung zum Frauenfußball zu festigen.
Nachhaltige Sichtbarkeit ist ebenfalls entscheidend, wie die Studien von Two Circles zeigen. Diese betonen, dass Sichtbarkeit ein Schlüsselfaktor für das Wachstum im Frauenfußball ist. Clubs, die speziell „Highlight-Spiele“ organisieren, berichten von positiven Effekten auf die Medienaufmerksamkeit und eine breitere Fanbasis, auch wenn direkte finanzielle Renditen häufig beschränkt bleiben.
Entwicklung des Frauenfußballs auf globaler Ebene
Die Entwicklung des Frauenfußballs erstreckt sich jedoch nicht nur auf Deutschland. Laut einem Bericht der FIFA hat sich die Anzahl aktiver Spielerinnen in den letzten Jahren erheblich beschleunigt, trotz noch bestehender Herausforderungen. Die FIFA hat diverse Strategien zur Förderung des Frauenfußballs eingeführt, darunter das FIFA Frauen-Förderprogramm, das Mitgliedsländern Ressourcen zur Verfügung stellt, um den Frauenfußball auf nationaler Ebene auszubauen.
Das Wachstum des Frauenfußballs wird von der FIFA mit konkreten Zielen untermauert, einschließlich der Ambition, die Zahl der Mädchen und Frauen, die weltweit im Fußball aktiv sind, bis 2026 auf 60 Millionen zu erhöhen. In diesem Kontext wird deutlich, dass es Maßnahmen erfordert, um nicht nur den Frauenfußball zu professionalisieren, sondern auch das gesamte Ökosystem in Ligen, Vereinen und bei Sponsoren für eine langfristige Entwicklung zu mobilisieren.
Insgesamt ist die Zukunft des Frauenfußballs vielversprechend, wenn auch herausfordernd. Die bevorstehenden Veränderungen und Investitionen, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, könnten entscheidend sein, um die Liga als festen Bestandteil des Profisports zu etablieren und eine nachhaltige Fanbindung zu schaffen.