
Der deutsche Segler Boris Herrmann beendete am 29. Januar 2023 die Vendée Globe, eines der härtesten Einhandseglerrennen der Welt. Nach 80 Tagen, 10 Stunden und 16 Minuten auf hoher See erreichte er die Ziellinie vor Les Sables-d’Olonne, Frankreich, und wurde damit Zwölfter – 15 Tage und knapp 15 Stunden hinter dem Sieger Charlie Dalin aus Frankreich. Dies war eine bemerkenswerte Leistung, bedenkt man die Vielzahl an Herausforderungen, denen Herrmann während des Rennens gegenüberstand.
Die Vendée Globe ist ein anspruchsvolles Rennen, das alle vier Jahre ausgetragen wird. Es gilt als das Abenteuer der Menschheit im Segelsport, bei dem die Teilnehmer die Herausforderung suchen, die Weltmeere in einem Wettbewerb zu umrunden. Die Skipper segeln auf IMOCA-Yachten, die 18 Meter lang sind, und die Strecke umfasst etwa 45.000 Kilometer, inklusive der Umrundung der drei mythischen Kaps: Bonne Espérance, Leeuwin und das Kap Horn.Vendée Globe erklärt, dass die Teilnehmer dies ohne Hilfe und ohne Zwischenstopps tun.
Herausforderungen und Rückschläge
Boris Herrmanns Wettkampf war von vielen Rückschlägen geprägt. Besonders dramatisch war der plötzliche Riss seines Großsegels kurz vor dem Ziel, was seine Position im Rennen erheblich beeinträchtigte. Diese Pechsträhne führte dazu, dass er seine Chance auf eine Top-Platzierung vorzeitig aufgeben musste. Insbesondere nach einer Kollision mit einem unbekannten Objekt oder Tier vor der Nordostküste Brasiliens hastete Herrmann nur noch durch die letzten Etappen der Herausforderungen.
Bei seiner ersten Teilnahme im Jahr 2020 hatte Herrmann das Rennen in 80 Tagen, 14 Stunden, 59 Minuten und 45 Sekunden beendet, was eine Verbesserung um gut viereinhalb Stunden im Vergleich zu seinem aktuellen Ergebnis darstellt. Trotz der Rückschläge durfte Herrmann erst am Donnerstagnachmittag in den Hafen einfahren, da das Wetter ungünstig war. Diese Erfahrungen stellen jedoch keine Abschreckung für den Segler dar; Herrmann plant bereits seine dritte Teilnahme an der Vendée Globe in vier Jahren.
Rennverlauf und Bekanntheit
Das Rennen zieht Skipper aus der ganzen Welt an und hat sich einen Platz in der internationalen Sportgeschichte verdient. Herrmann, der vor vier Jahren Fünfter wurde, erlebte einen weiteren Rückschlag, als er mehrmals auf dem fast 30 Meter hohen Mast klettern musste. Auch ein Blitzeinschlag sorgte für einen Stromausfall an Bord.
Der diesjährige Sieger Charlie Dalin stellte am 14. Januar einen neuen Rekord auf und beendete das Rennen in einer außergewöhnlichen Zeit von 64 Tagen, 19 Stunden und 22 Minuten. Herrmann verfehlte sein selbst gestecktes Minimalziel einer Top-Ten-Platzierung, war jedoch nicht weniger stolz auf seine Leistung angesichts der herausfordernden Umstände.
Mit diesen Erfahrungen im Gepäck wird Boris Herrmann auf seine nächste Vendée Globe teilnehmen und weiterhin die Grenzen des Segelsports verschieben.