
Am Mittwoch, dem 29. Januar 2025, fand der erste Runde Tisch zur Bildung in Bremen statt. Dieser wurde auf Druck von 14 Verbänden und Gruppierungen aus dem Bildungsbereich einberufen, angesichts der kritischen Zustände an Bremens Schulen, die durch einen Mangel an Lehrkräften, stark gestiegene Schülerzahlen und den schlechten Zustand vieler Schulgebäude geprägt sind. Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) bezeichnete die Sitzung als „runde Sache“. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, sprach von einer „sachlichen und vernünftigen Runde“.
Die Sitzung, die im Börsenhof A der Bürgerschaft stattfand und drei Stunden dauerte, sah die Bildung von drei Arbeitsgruppen vor. Diese Gruppen sollen sich mit den Themen Schulbau, Personal und Qualitätsentwicklung im Unterricht befassen. Dabei einigten sich die Teilnehmer darauf, dass die Bürgerschaft bis Ende März über erste Ergebnisse abstimmen soll. Obwohl insgesamt 23 Teilnehmer eingeladen waren, waren 37 Personen erschienen, darunter Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Parteien, Schülervertreter und des Zentralelternbeirats Bremen (ZEB). Öffentlichkeitsarbeit und Presse waren nicht zugelassen.
Enttäuschung unter den Oppositionsvertretern
Die Reaktionen der Oppositionsvertreter fielen gemischt aus. Yvonne Averwerser von der CDU und Fynn Voigt von der FDP äußerten ihre Enttäuschung über die Runde. Averwerser kritisierte die fehlenden neuen Impulse vom Bildungsressort und forderte klare Konzepte, um die Herausforderungen im Bildungssystem anzugehen. Sie stellte zudem ein Sofortprogramm vor, das verbindliche Leistungstests und erleichterte Schulwechsel an weiterführenden Schulen vorsieht.
Die Bildungsbehörde signalisierte Bereitschaft zur Diskussion über die Vorschläge der CDU. Anzeichen deuten darauf hin, dass die berufliche Bildung in zukünftigen Planungen stärker berücksichtigt werden soll. Im Kontext dieser Diskussion sprach Ties Rabe (SPD) über die Notwendigkeit von Investitionen in die Bildung, auch wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind. Aulepp stellte klar, dass die erforderlichen Investitionen nicht allein aus dem Bildungsetat finanziert werden können.
Dringlichkeit der Maßnahmen
Die GEW fordert, dass Bremen die gleichen finanziellen Mittel pro Schüler bereitstellt wie Hamburg oder Berlin. Außerdem betont die GEW die Bedeutung der Teilnahme von Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Finanzsenator Björn Fecker an den künftigen Gesprächen, um entscheidende Beschlüsse treffen zu können. Susanne Kollmann präsentierte während der Sitzung Zahlen zur Bremer Schullandschaft, welche die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen unterstreichen.
Die nächsten Schritte zielen darauf ab, einen Notfallplan zur Bewältigung der steigenden Schülerzahlen zu entwickeln. Die bereits bestehenden Schulbauprojekte unter dem Schlagwort „Schulstandortprogramm – Neubau und Ausbau von Schulen bis 2025“ sind Teile dieser langfristigen Vision, die die Grundlage für eine Verbesserung der Lernbedingungen an Bremens Schulen legen soll.
Das geplante nächste Treffen des Runden Tisches soll im März stattfinden. Die Ergebnisse dieses Treffens sind entscheidend und werden die zukünftige Bildungslandschaft in Bremen maßgeblich beeinflussen. Bildungsorganisationen fordern weiterhin Transparenz und ernsthafte Schritte zur Verbesserung der Lernbedingungen in der Stadt.