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Zukunft der Demokratie: Natascha Strobl warnt vor radikalem Konservatismus

Am 10. Februar 2025 spricht Natascha Strobl an der JLU Gießen über „Radikalisierter Konservatismus“. Der Vortrag beleuchtet die Bedrohungen für die Demokratie und die Strategien der Neuen Rechten. Eintritt frei!

Die Ringvorlesung der Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Wintersemester 2024/25 trägt das Motto „Bildung mit Zukunft – Zukunft durch Bildung“. Am 10. Februar 2025 wird die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Natascha Strobl einen Abschlussvortrag halten, der sich mit dem Thema „Radikalisierter Konservatismus in der Öffentlichkeit“ befasst. Der Vortrag beginnt um 19.15 Uhr in der Aula des Uni-Hauptgebäudes und verspricht eine tiefgehende Analyse von Bedrohungen für die Demokratie sowie der politischen Radikalisierung innerhalb der Rechten.

Natascha Strobl wird untersuchen, wie die Neue Rechte Ressentiments mobilisiert, um eigene Narrative zu schaffen. Dabei wird insbesondere die Strategie der „Message Control“ und die Abwertung von Kritik als „Fake News“ thematisiert. Angehörige der Neuen Rechten suchen nicht den Dialog, sondern die Konfrontation, was zu einer Reduktion der demokratischen Diskurse in ihren Parteien führt. Strobl, die Jahrgang 1985 ist und sich intensiv dem Rechtsextremismus widmet, hat mehrere bedeutende Werke veröffentlicht, darunter „Radikalisierter Konservatismus“ (2021) und „Solidarität“ (2023).

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und politische Bildung

Die Ringvorlesung richtet sich sowohl an universitäres Publikum als auch an die breite Öffentlichkeit in der Stadt und der Region. Mokierte sich Prof. Dr. Edith Braun von der Professur für Hochschuldidaktik um die wissenschaftliche Koordination der Vorlesung. Diese ist Teil des Einführungsmoduls des interdisziplinären Studiengangs Bachelor of Liberal Arts & Sciences, der sich mit Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und gesellschaftlichem Wandel auseinandersetzt. Der Eintritt zur Abschlussveranstaltung ist frei, und die Vorlesung kann alternativ als Livestream verfolgt oder später auf dem YouTube-Kanal der JLU abgerufen werden.

Natascha Strobl warnt in ihren Analysen nicht nur vor der Radikalisierung der Rechten, sondern thematisiert auch die Gründe für die Wiederwahl rechtsextremer Parteien. Krisenzeiten führen oft zu Verunsicherung und einem Vertrauensverlust in staatliche Institutionen. Genau in diesen gesellschaftlichen Umbrüchen nutzt die extreme Rechte kulturelle Auseinandersetzungen, um den politischen Diskurs zu beeinflussen und ein Gefühl der Unterdrückung zu schüren, was als Indikator für die Radikalisierung gewertet wird. Besonders junge Männer fühlen sich von rechtspopulistischen Strömungen angezogen, wie bei der AfD sichtbar wird, deren Präsenz in Thüringen stark ist.

Die Notwendigkeit politischer Bildung

Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen wird die Notwendigkeit politischer Bildung immer deutlicher. Diese wird als geplanter Bildungsprozess definiert, der Mündigkeit und Teilhabe am demokratischen Gemeinwesen fördern soll. Der Beutelsbacher Konsens von 1976 legt die Grundlagen dafür fest, wie politische Bildung gestaltet werden sollte, um Vorurteile abzubauen und die gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Wichtige Aspekte umfasst die Auseinandersetzung mit der eigenen Urteilsbildung, wobei der Fokus auf Themen wie historische und politische Bildung, gesellschaftliche Vielfalt und Migration liegt. Die politische Bildung fungiert dabei als essenzielle „Schutzhülle“ gegen rechtsextreme Mythen und Vorurteile, indem sie die analytischen Fähigkeiten der Bürger fördert.

Aktuelle Vorfälle, wie die Verbreitung eines Hakenkreuzes im Klassenchat oder der Übergriff auf eine Jugendgruppe durch Rechtsextreme, verdeutlichen die Relevanz der politischen Bildung. Diese muss aktiv gegen die zunehmenden Bedrohungen des Rechtsextremismus stehen. Außerdem ist es entscheidend, Menschen zu erreichen, die an der Kippe zur Radikalisierung stehen. Professionelle politische Bildner:innen sind daher notwendig, um effektiv auf die Gefahren von Rechtsextremismus reagieren zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das bevorstehende Event von Natascha Strobl an der JLU nicht nur aktuelle gesellschaftliche Probleme anspricht, sondern auch einen Aufruf zur Stärkung politischer Bildung darstellt als präventive Maßnahme gegen das Aufkommen populistischer Bewegungen und die Radikalisierung in der Gesellschaft.

Für weitere Informationen zur Ringvorlesung und den Themen rund um Rechtsextremismus und politische Bildung verweisen wir auf folgenden Links: Uni Gießen, Direkt Magazin, bpb.

Referenz 1
www.uni-giessen.de
Referenz 2
direkt-magazin.ch
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 16Social: 7Foren: 48