
Die Doomsday Clock, ein Symbol für die Bedrohungen, denen die Menschheit gegenübersteht, steht nun auf 89 Sekunden vor Mitternacht. Diese alarmierende Entscheidung wurde am 29. Januar 2025 von der Bulletin of the Atomic Scientists (BAS) getroffen und signalisiert ein erhöhtes Risiko globaler Katastrophen. Daniel Holz, der Vorsitzende des Wissenschafts- und Sicherheitsvorstands der BAS, betonte, dass die Welt nicht ausreichend Fortschritte bei der Bewältigung existenzieller Risiken gemacht habe. Diese Bedrohungen umfassen Atomwaffen, Klimawandel, Biowaffen, Infektionskrankheiten und disruptive Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) berichtet Al Jazeera.
Die Doomsday Clock, die 1947 ins Leben gerufen wurde, war ursprünglich auf sieben Minuten vor Mitternacht eingestellt worden. Zukünftige Entwicklungen führten dazu, dass sie mehrmals vorgerückt und zurückgestellt wurde. 1949, nach dem ersten Atomwaffentest der Sowjetunion, wurde die Uhr auf drei Minuten vor Mitternacht gesetzt. Ein bemerkenswerter Moment war 1991, als der START-Vertrag zwischen den USA und der Sowjetunion die Uhr um sieben Sekunden zurückstellte. Am weitesten war die Uhr von Mitternacht entfernt, als sie 1991 auf 17 Minuten vor Mitternacht eingestellt wurde, während sie 1953 und 2018 jeweils nur zwei Minuten vor Mitternacht stand. Aktuell spiegelt die Zeit von 89 Sekunden die gravierenden Herausforderungen wider, die die Menschheit überwinden muss.
Globale Sicherheitsrisiken
Die Zunahme globalkriser Sicherheitsprobleme verstärkt die Dringlichkeit, die Uhr neu zu kalibrieren. Der Rückgang zwischenstaatlicher Kooperation und der Anstieg innerstaatlicher Konflikte sind alarmierende Trends, die den Sicherheitsdiskurs dominieren. Diese Sicherheitskrisen werden durch Ereignisse wie den russischen Angriff auf die Ukraine weiter angeheizt stellt die Bundeszentrale für politische Bildung fest. Das Aufweichen von Abrüstungsregimen und die Zunahme konfliktbezogener Opfer führen zu einer instabilen globalen Lage.
Zusätzlich zur unmittelbaren Gefahr durch militärische Konflikte erfordert der Klimawandel besondere Beachtung. Deutschland hat die Klimaveränderung seit Jahren als Sicherheitsrisiko eingestuft. Die Verbindung zwischen Umwelt und Frieden ist klar: Umweltzerstörung kann das Konfliktrisiko erhöhen, während Krieg die Umwelt schädigt. Dies ist besonders problematisch, da 10 von 21 laufenden UN-Friedensmissionen in Ländern stattfinden, die stark vom Klimawandel betroffen sind.
Gesellschaftliche Anfälligkeiten und politische Herausforderungen
Die Klimakrise erhöht die gesellschaftliche Anfälligkeit für Unruhen und Konflikte. Schwache sozioökonomische Entwicklung ist ein wesentlicher Risikofaktor, der die Lebensgrundlagen untergräbt und zu Migration sowie veränderten Mobilitätsmustern führt. Politische Eliten nutzen oft klimabedingte Missstände zur Machterhaltung, was die Sicherheitslage weiter destabilisiert.
Angesichts dieser komplexen Herausforderungen sind integrierte Ansätze zur Bekämpfung klimabedingter Sicherheitsrisiken unerlässlich. Die Implementierung eines Climate Security Mechanism der UN fördert einen systematischen Umgang mit den Risiken. Dennoch gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung im Globalen Süden. Die Verzögerungen bei der Transformation hin zu nachhaltigeren Wirtschaftsformen erhöhen langfristig die Sicherheitsrisiken so das Fazit der bpb.