
Die deutsche Elektroindustrie steht vor einem weiteren schwierigen Jahr. Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) prognostiziert für 2025 einen Produktionsrückgang von zwei Prozent bei den preisbereinigten Erzeugnissen im Bereich der elektrotechnischen und elektronischen Güter. Diese düstere Aussicht wird von den aktuellen Entwicklungen im Sektor untermauert, die bereits 2024 zu einem signifikanten Rückgang führten.
Im vergangenen Jahr fiel die preisbereinigte Produktion von Januar bis November um mehr als neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nominale Erlöse sanken um sechs Prozent und beliefen sich auf geschätzte 223 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist auch der Rückgang bei den Elektroexporten, die um vier Prozent fielen, was insbesondere die wichtigen Märkte China und USA betrifft. Der ZVEI berichtet zudem von einem Rückgang der Beschäftigtenzahl auf etwa 892.000 Arbeitnehmer, was einem Minus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahlen zeichnen ein besorgniserregendes Bild für die Branche, die mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist.
[ksta.de] berichtet, dass ZVEI-Präsident Gunther Kegel die hohe Überregulierung und die hohen Kosten, die für Unternehmen in Deutschland anfallen, scharf kritisiert. Er betont, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erheblich beeinträchtigt und die unternehmerische Initiative behindert.
Forderungen nach Entlastungen
Angesichts dieser Herausforderungen formuliert der ZVEI dringende Forderungen an die kommende Bundesregierung. So wird eine Absenkung der Unternehmenssteuerbelastung auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau gefordert. Zudem sieht der Verband die Notwendigkeit, die Stromsteuer auf den europäischen Mindestsatz für alle Verbrauchergruppen zu senken, um die hohen Energiekosten zu dämpfen. Kegel weist darauf hin, dass die aktuelle Steuer- und Abgabenlast innovationshemmend wirkt. Er spricht sich für eine „Effizienzwende“ aus, die sowohl technologische als auch politische und regulatorische Verbesserungen umfasst. Das Ziel dieser Wende sei es, Bürokratie zu reduzieren und mehr Raum für Innovationen zu schaffen [wz.de].
Für die Elektro- und Digitalindustrie in Deutschland wird somit ein herausforderndes Jahr 2025 vorhergesagt, insbesondere wenn die notwendigen politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen nicht schnellstens ergriffen werden. Kegel fordert eine zügige und effektiv umgesetzte Strategie, um ein weiteres Rezessionsjahr zu verhindern und den Industriestandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Mit dem Fokus auf weniger Bürokratie, mehr unternehmerischer Freiheit und gezielter Förderung der Innovationskraft soll die Zukunft der Branche gesichert werden [augsburger-allgemeine.de].