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Berlins Lehrerbildung im Umbruch: Experten warnen vor Qualitätsverlust!

Berlin reformiert die Lehrerbildung durch die Einführung des neuen Landesinstituts Bliq. Kritiker warnen vor langfristigen Qualitätsverlusten und fordern die Stärkung der Fachseminare.

Am 29. Januar 2025 stehen die Lehrerbildung und deren Reform in Berlin im Fokus. Die Einführung des neuen „Berliner Landesinstitut für Qualifizierung und Qualitätssicherung an Schulen“ (Bliq) wurde ins Leben gerufen, um die gesamte Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte zentral zu organisieren. Diese Reform wurde notwendig, um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen und die Qualität der Lehrerbildung langfristig zu sichern. Kritiker warnen jedoch, dass die geplante Abberufung vieler erfahrener Fachseminarleitungen gravierende Folgen für die Qualität der Ausbildung haben könnte.

Wie Tagesspiegel berichtet, sind qualifizierte Fachseminarleitungen entscheidend für die Qualitätssicherung an Schulen. Bisher wurde die Fort- und Weiterbildung in Berlin und Brandenburg durch das Landesinstitut für Schule und Medien sichergestellt. Mit der Gründung von Bliq am 1. Januar 2025 soll die Lehrerbildung jedoch reformiert werden. Referendare werden künftig in Modulen im Bliq unterrichtet, was eine Abkehr von der dezentralen Seminarstruktur bedeutet.

Ziele und Herausforderungen der Reform

Das neue Institut zielt sowohl auf die Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität als auch auf die Sicherung der Unterrichts- und Ganztagsversorgung. Für den Aufbau des Bliq sind erhebliche Mittel vorgesehen: 7,5 Millionen Euro für 2024 und 12,5 Millionen Euro für 2025. In den großzügigen Räumlichkeiten von 17.000 Quadratmetern sollen moderne Seminarräume, Co-Working-Spaces und Mediatheken zur Verfügung stehen.

Allerdings gibt es weitreichende Bedenken hinsichtlich der geplanten Strukturveränderungen. Laut BAK Lehrerbildung haben umfangreiche Diskussionen über die Reform des Berliner Vorbereitungsdienstes begonnen. Diese Veränderungen sind primär durch den Lehrkräftemangel und das Streben nach Einsparungen motiviert. Der Berliner Vorbereitungsdienst erfreut sich bundesweit eines guten Rufes, der durch die Reform gefährdet werden könnte.

Kritik an den geplanten Veränderungen

Die Kritik richtet sich insbesondere gegen den Verlust erfahrener Fachseminarleiter. Diese Abberufungen könnten zu einem signifikanten Verlust an Expertise und Unterstützung für die Lehramtsanwärter:innen führen. Das enge Praxisverhältnis zwischen Referendaren und erfahrenen Fachseminarleitungen wird somit infrage gestellt. Außerdem sind die Verantwortlichkeiten der Bildungsverwaltung in Bezug auf Personaleinsätze unklar, was zu Unsicherheiten bei den Betroffenen führt.

Die Reform muss gesichert werden, dass das Ausbildungsformat des Vorbereitungsdienstes gewahrt bleibt. Eine fundierte Ausbildung erfordert Zeit und Reflexionsmöglichkeiten. Für den Erfolg des neuen Landesinstituts ist es entscheidend, dass starke Lerngemeinschaften und praxisnahe Ausbildungen gefördert werden. BMBF hebt hervor, dass sowohl fachwissenschaftliche als auch didaktische Kompetenzen für Lehrer gefragt sind.

Die anstehenden Herausforderungen erfordern ein grundlegendes Umdenken in der politischen Bildungsarbeit. Der Erhalt und die Stärkung der Fachseminare sowie die Schaffung angemessener Rahmenbedingungen sind absolut notwendig, um die Qualität der Lehrerbildung und damit des gesamten Bildungssystems langfristig zu sichern. Ohne effektive Alternativen droht der schleichende Verlust bewährter Ausbildungsstrukturen, was sich negativ auf das Schulsystem auswirken könnte.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
bak-lehrerbildung.de
Referenz 3
www.bmbf.de
Quellen gesamt
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