
Die Situation im Gazastreifen ist weiterhin katastrophal. Am 28. Januar 2025 beschreibt ein Bericht von Al Jazeera, dass Familien unter extrem schwierigen Bedingungen in Gaza City ankommen. Zehntausende von Menschen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, und viele haben auf ihrem Weg kein Zuhause mehr. In Al-Rashid-Straße, Gaza City, sind die Straßen überfüllt mit vertriebenen Zivilisten, die nach dem Ende der letzten humanitären Pause am 19. Januar in den Norden reisen.
Ein bewegendes Beispiel ist der 52-jährige Khaled Ibrahim, der in Beit Lahiya ein Zelt aufbauen will, nachdem er sowohl sein Zuhause als auch Familienangehörige durch die Bombardierungen verloren hat. Andere, wie die trauernde Nada Jahjouh, vermissen tragischerweise ihre verloren gegangenen Kinder und kämpfen mit dem Schmerz, zurückzukehren, ohne die geliebten Menschen. Der 60-jährige Rifaat Jouda, dessen Heimat ebenfalls bei einem israelischen Angriff im Oktober zerstört wurde, gibt an, die Rückkehr nach Gaza City sei von Verzweiflung geprägt, da es an Wasser und grundlegenden Dienstleistungen fehlt.
Massive zivile Vertreibungen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschlechtert sich zusehends. Laut einem Bericht von Internal Displacement Monitoring Centre sind rund 83 Prozent der Bevölkerung, das entspricht etwa 1,9 Millionen Menschen, innerhalb von weniger als drei Monaten intern vertrieben. Diese besorgniserregende Verschiebung begann am 13. Oktober, als die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) über eine Million Zivilisten zur Evakuierung aus dem Norden aufforderten.
Die Menschen suchten Zuflucht in überfüllten provisorischen Unterkünften, Schulen und Krankenhäusern innerhalb des südlichen Gazastreifens. Die neuesten Berichte besagen, dass die Lebensbedingungen katastrophal sind. Zu den Herausforderungen gehören steigende Lebensmittelunsicherheit und Krankheiten, die sich durch die unhygienischen Bedingungen verschärfen. Bis zum 7. Dezember litten 93 Prozent der Bevölkerung unter akuter Lebensmittelunsicherheit, und die Situation wird als die schlimmste seit 2004 eingestuft.
Zielrichtung der humanitären Hilfe
Die humanitäre Krise wird durch den Mangel an Zugang zu lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen weiter verschärft. Wie Amnesty International berichtet, wurde die Zivilbevölkerung im Gazastreifen seit dem 7. Oktober von lebensrettenden Hilfsgütern abgeschnitten. Krankenhäuser sind überlastet und mangeln es an grundlegenden medizinischen Versorgungen. Berichte über amputierte Menschen ohne geeignete Schmerzmittel oder Narkosemittel sind an der Tagesordnung. Die IDF rechtfertigt Angriffe auf zivile Infrastruktur mit Anschuldigungen an die Hamas.
Die zivile Bevölkerung lebt in ständiger Angst, während ein Großteil der Infrastruktur im Gazastreifen beschädigt oder zerstört wurde. Über 60 Prozent des Wohnraums sind nicht mehr bewohnbar, was dauerhafte Herausforderungen für die Rückkehr der Vertriebenen nach sich zieht. Amnesty fordert ein Ende der Belagerung und eine sofortige Waffenruhe, um das unermessliche Leid und die humanitäre Katastrophe zu lindern.
Die Erfahrungen und Berichte der Menschen, die aus Nordgaza fliehen mussten, spiegeln die schreckliche Realität wider, in der Überleben zunehmend zur zentralen Herausforderung wird. Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in friedlichere Verhältnisse bleibt für viele eine unerreichbare Illusion.