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Marburg setzt auf Zukunft: 2 Millionen Euro für antivirale Forschung!

Die Philipps-Universität Marburg beteiligt sich an dem internationalen Projekt „Vigilant“, das mit 7,5 Mio. Euro gefördert wird. Ziel ist die Entwicklung neuer antiviraler Medikamente zur Bekämpfung zukünftiger Pandemien.

Die Bekämpfung zukünftiger Pandemien steht im Mittelpunkt des internationalen Projekts „Vigilant“, das heute, am 28. Januar 2025, angekündigt wurde. Koordiniert wird das Projekt vom Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung, unterstützt durch eine EU-Förderung von etwa 7,5 Millionen Euro, die über vier Jahren verteilt wird. Im Rahmen dieses Projekts tragen die Philipps-Universität Marburg und ihre Experten entscheidend zur Forschung bei.

Wesentlich an der Marburger Beteiligung sind Prof. Dr. Eva Friebertshäuser vom Institut für Virologie und Prof. Dr. Torsten Steinmetzer vom Institut für Pharmazeutische Chemie. Für das Teilprojekt der Philipps-Universität steht eine Förderung von 2,05 Millionen Euro zur Verfügung, mit dem Ziel, Breitbandmedikamente zu entwickeln, die gegen eine Vielzahl von Viren wirksam sind.

Entwicklungsansatz und Herausforderungen

Eines der Hauptprobleme, die das Projekt adressiert, ist die lange Entwicklungszeit von Impfstoffen, die oft mehrere Monate in Anspruch nimmt. Auch die gegenwärtigen antiviralen Medikamente sind typischerweise nur gegen ein enges Spektrum von Viren wirksam. Um diese Lücke zu schließen, besteht eine dringende Notwendigkeit nach sofort einsetzbaren Medikamenten, die in der Lage sind, Virus-Pandemien schnell zu kontrollieren.

Ein zentraler Fokus der Forschung liegt auf den viralen Hüllproteinen, die entscheidend für den Eintritt von Viren in die Wirtszellen sind. Die Wissenschaftler arbeiten an Hemmstoffen, die die Vermehrung der Viren im Körper gezielt stoppen sollen. Hierbei werden sowohl Zellkulturen als auch Tierversuche mit Mäusen, Frettchen und Affen durchgeführt. Die Tests sollen nicht nur auf die Sicherheit, sondern auch auf die Wirksamkeit gegenüber hochpathogenen Viren ausgerichtet sein, mit dem übergeordneten Ziel, neue Inhibitoren zu entwickeln und bestehende Wirkstoffe zu optimieren.

Im Rahmen des Projekts wird auch angestrebt, die Forschung für die Durchführung klinischer Studien vorzubereiten.

Globale Gesundheitsstrategie Deutschlands

Die Initiative „Vigilant“ ist Teil eines breiter angelegten Ansatzes, den die Bundesregierung verfolgt, um die globale Gesundheit zu fördern und auf Herausforderungen wie antimikrobielle Resistenzen und grenzüberschreitende Infektionskrankheiten – wie die Covid-19-Pandemie – zu reagieren. In diesem Zusammenhang setzt die Bundesregierung auf ein systemorientiertes Handeln und den „One Health“-Ansatz.

Zu den Schwerpunkten der Bundesregierung zählen:

  • Gesundheit fördern
  • Krankheiten verhindern und adäquat begegnen
  • Umwelt, Klimawandel und Gesundheit ganzheitlich angehen
  • Gesundheitssysteme stärken
  • Gesundheit schützen – grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren begegnen
  • Forschung und Innovation für globale Gesundheit vorantreiben

Der partnerschaftliche Ansatz, den Deutschland in der globalen Gesundheitsstrategie verfolgt, zielt darauf ab, multilaterale Strukturen zu stärken, insbesondere die Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese kohärente politische Strategie wird durch den „Health-in-all-policies“-Ansatz in allen Ressorts der Bundesregierung unterstützt, wobei der Dialog mit nichtstaatlichen Akteuren als zentral erachtet wird.

Die Kombination von innovativer Forschung und einer umfangreichen globalen Gesundheitsstrategie könnte entscheidend sein für die zukünftige Bekämpfung von Pandemien und die Verbesserung der gesundheitlichen Rahmenbedingungen weltweit. In diesem Kontext wird das Projekt „Vigilant“ als ein wichtiger Schritt angesehen, die Internationale Zusammenarbeit in der Gesundheitsforschung zu stärken und präventiv gegen zukünftige Gesundheitskrisen zu arbeiten.

Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Zielen der Initiative „Vigilant“ finden Sie auf der Webseite der Philipps-Universität Marburg und der Bundesregierung.

Referenz 1
www.uni-marburg.de
Referenz 3
www.bundesgesundheitsministerium.de
Quellen gesamt
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