
Im Jahr 2024 erzielte die Stadt Essen bemerkenswerte Rekordeinnahmen durch Geschwindigkeits- und Parkverstöße. Dies ist durch den intensiven Einsatz mobiler Blitzer, darunter ein „Blitzer-Anhänger“, bedingt. Die Einnahmen aus den mobilen Blitzgeräten beliefen sich auf rund 6,4 Millionen Euro, während Knöllchen für Geschwindigkeitsverstöße etwa 6,7 Millionen Euro generierten – 500.000 Euro mehr als im Vorjahr. Der Blitzer-Anhänger allein brachte 1,25 Millionen Euro ein, indem er 35.174 Raser an 325 Einsatztagen erfasste.
Zusätzlich zu den mobilen Blitzern wurden auch feste Blitzeranlagen, wie auf der A40, betrieben. Diese erfassten Fahrzeuge, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 181 km/h unterwegs waren, obwohl der Limit bei 100 km/h liegt. Insgesamt kontrollierte die Stadt fast 4 Millionen Fahrzeuge, von denen etwa vier Prozent zu schnell fuhren. Angesichts der steigenden Geschwindigkeitsübertretungen plant die Stadt weitere Kontrollen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Rekordeinnahmen durch Verkehrsverstöße
Die Gesamteinnahmen aus Geschwindigkeits- und Parkverstößen summieren sich auf 11,9 Millionen Euro, eine neue Höchstmarke für die Stadt. Die Einnahmen aus Parkverstößen beliefen sich auf 5,2 Millionen Euro, obwohl hier ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr festgestellt wurde. Um das Parken in Essen zu erleichtern, werden neue Zahlungsmöglichkeiten und geänderte Parkgebühren eingeführt.
Das Phänomen von Geschwindigkeitsüberschreitungen ist nicht nur in Essen zu beobachten. Eine Studie der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen zeigt, dass viele Verkehrsteilnehmer kleinere Geschwindigkeitsverstöße als „normal“ erachten. Die Annahme, dass eine Überschreitung von 10 km/h gesellschaftlich akzeptiert ist, ist weit verbreitet. Diese Tendenz ist auch an anderen Standorten spürbar, wie zum Beispiel in Kirchseeon bei München, wo ein Blitzer trotz klarer Warnung immer noch 34.000 Verstöße in einem Jahr registrierte.
Der lukrative Einsatz von Blitzern
Die Diskussion um Geschwindigkeitsvergehen wird durch die Tatsache verstärkt, dass viele Kommunen von den Einnahmen profitieren. Beispielsweise hat der Blitzer in Kirchseeon Einnahmen von über einer Million Euro generiert, die in Infrastrukturprojekte wie Schulrenovierungen fließen. Obwohl einige Gemeinden mit hohen Anschaffungskosten für Blitzer kämpfen, übertreffen die Einnahmen die Ausgaben in vielen Fällen erheblich. So wurde in Bielefeld beispielsweise 2017 ein Einnahmen von 6,3 Millionen Euro festgestellt.
Trotz der Herausforderungen in der Verkehrsüberwachung, die in ländlichen Regionen oft mit Verlustgeschäften verbunden sind, steigt der Trend zur Nutzung von Blitzeranhängern und Künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Verkehrsüberwachung. Der Landkreis Lippe beispielsweise hat 1,4 Millionen Euro Einnahmen im Jahr 2023 verzeichnet und plant die Anschaffung eines zweiten Blitzeranhängers.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die Kombination aus erhöhten Kontrollmaßnahmen und dem Einsatz moderner Technologien nicht nur zur Sicherheit im Straßenverkehr beiträgt, sondern auch erhebliche Einnahmepotenziale für die Kommunen birgt. Die Verkehrsüberwachung wird somit zunehmend als ein Mittel zur Finanzierung öffentlicher Projekte und zur Verbesserung der Infrastruktur betrachtet.
Für detaillierte Informationen über die Einnahmen in Essen, besuchen Sie t-online.de. Weitere zum Thema Geschwindigkeitsverstöße und deren gesellschaftliche Akzeptanz finden Sie auf bussgeldportal.de. Informationen über die Gesamteinnahmen von Radaranlagen in Deutschland sind auf kommunal.de erhältlich.