
Auf der australischen Insel K’gari, ehemals bekannt als Fraser Island, häufen sich seit Januar 2025 die Angriffe von Dingos auf Besucher. Dabei wurden innerhalb weniger Tage vier Urlauber attackiert, darunter drei Kleinkinder. Diese besorgniserregende Entwicklung hat das Queensland Parks and Wildlife Service (QPWS) veranlasst, eine dringende Warnung an die Inselbesucher auszusprechen.
Der letzte Vorfall ereignete sich, als ein zweijähriges Mädchen auf einem Parkplatz von einem Dingo ins Bein gebissen wurde. Es musste umgehend per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Zuvor wurde ein vierjähriges Mädchen während des Schwimmens von einem Dingo in die Schulter gebissen, doch ihr Vater konnte das Tier schnell vertreiben. Am 18. Januar kam es zu zwei weiteren Angriffen, bei denen ein dreijähriges Kind beim Strandspaziergang in den Rücken gebissen wurde und eine Frau, die versuchte, ihre Handtasche vor einem Dingo zu schützen, angegriffen wurde. Glücklicherweise erlitten alle vier Opfer keine schwerwiegenden Verletzungen.
Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen
Dr. Linda Behrendorff, die leitende Rangerin der Insel, rät den Besuchern, wachsam zu sein und einen Dingo-Stock mitzuführen. Besonders Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden, da Dingos sie als schwächere Mitglieder ihres Rudels betrachten. Um die Sicherheit auf der Insel zu erhöhen, wurden zudem Ranger-Patrouillen verstärkt.
Diese Warnungen könnten für viele Touristen überraschend sein, da Dingos auf K’gari oft als touristische Attraktion betrachtet werden. Dennoch sind Angriffe auf Menschen keine Seltenheit, wie das Beispiel eines deutschen Touristen zeigt. Er wurde gebissen, als er mit Freunden aus einem Fahrzeug ausstieg, um die Wassertiefe zu überprüfen. Um sich in Sicherheit zu bringen, sprang er auf die Motorhaube seines Autos. Der Dingo biss ihn dabei ins Schienbein, doch der Mann erhielt schnell Hilfe von seinen Begleitern und später von Sanitätern.
Häufigkeit und Hintergründe der Angriffe
Im Jahr 2025 gab es nicht nur alarmierende Dingo-Angriffe, sondern auch vermehrte Haiangriffe in Australien. Experten führen die Zunahme der Dingo-Angriffe auf das Verhalten von Touristen zurück, die häufig Warnhinweise ignorieren. Die Dingos, die seit Tausenden von Jahren auf K’gari geschützt sind, haben sich an die menschlichen Besucher angepasst, was möglicherweise zu einem Anstieg der Attacken geführt hat.
In Queensland leben schätzungsweise 25 bis 30 Dingo-Rudel, die aus drei bis zwölf Tieren bestehen. Diese hundeähnlichen Raubtiere haben ein ausgeprägtes Heulverhalten, das an Wölfe erinnert, anstatt zu bellen. Die lokale Behörde ist bestrebt, die Besucher auf die Gefahren hinzuweisen, und verhängt Geldstrafen von bis zu 11.500 US-Dollar für Verstöße gegen das Fütterungsverbot.
Die Vorfälle auf K’gari sind ein eindringlicher Hinweis darauf, dass Besucher sich ihres Risikos bewusst sein müssen. Vielmehr ist es unerlässlich, die Empfehlungen der Ranger ernst zu nehmen, um sicherere Urlaubsbedingungen auf der Insel zu gewährleisten. Weitere Sicherheitshinweise und Informationen zu den aktuellen Entwicklungen können auf den Seiten von Kreiszeitung und Focus nachgelesen werden.