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Generation Z kehrt zurück: Klapphandys und das Leben ohne Smartphone!

Immer mehr junge Menschen in Berlin und Brandenburg verzichten auf Smartphones zugunsten von Tastenhandys. Die Rückkehr zum Analogen bietet neue Perspektiven für mentale Gesundheit und soziale Interaktionen.

In einer Welt, die zunehmend von digitalen Geräten geprägt ist, zeigt sich bei der Generation Z ein bemerkenswerter Trend: Ein wachsendes Interesse an einem Leben ohne Smartphones. Immer mehr junge Menschen, vor allem im Alter zwischen 14 und 29 Jahren, entscheiden sich, ihr Leben zurück ins Analoge zu verlagern. Dies wird durch eine kürzlich durchgeführte Forsa-Umfrage unterstützt, aus der hervorgeht, dass ein Drittel der Deutschen plant, im Jahr 2025 weniger Zeit an digitalen Geräten zu verbringen. Mit 50% ist der Anteil der 14- bis 29-Jährigen besonders hoch, was die Dringlichkeit dieser Entwicklung verdeutlicht, wie rbb24 berichtet.

Ein eindrucksvolles Beispiel für diese digitale Abkehr ist der 22-jährige Student Nico. Nachdem sein Smartphone defekt war, nutzt er seit vier Monaten ein Tastenhandy und berichtet von anfänglicher Langeweile, die aber schnell von einer neuen Fülle an Zeit für Lesen und Entspannung abgelöst wurde. Kira, eine andere 22-jährige, verzichtet seit drei Wochen bewusst auf ihr Smartphone. Sie strebt danach, ihre mentale Gesundheit zu verbessern und sieht in ihrem Klapphandy eine Möglichkeit, mehr Zeit für persönliche Gespräche zu haben. Dieser Trend wird begleitet von einem Anstieg der Nutzung von „Dumbphones“, wie in den USA beobachtet, wo insbesondere die jüngere Generation sich alten Handys zuwendet, die oft mit Schmucksteinen verziert werden.

Der Phänomen Digital Detox

Parallel zu diesem Trend gibt es eine wachsende Bewegung des sogenannten Digital Detox, bei dem Menschen bewusst auf technische Produkte wie Smartphones, Tablets und Computer verzichten, um ihre Produktivität und Entspannung zu verbessern. Wie Evidero feststellt, können einfache Maßnahmen helfen, in den Digital Detox einzutauchen. Dazu gehört, das Handy am Morgen zunächst zu ignorieren, vollständige Aufmerksamkeit auf Freunde zu richten und das Handy während des Essens beiseite zu legen. Damit wird das genussvolle Essen wieder in den Fokus gerückt, und das Bedürfnis, ständig online zu sein, wird hinterfragt.

Die Idee hinter Digital Detox wird auch durch wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützt. Ständige Erreichbarkeit kann zu Stress führen und die Fähigkeit, allein zu sein, mindern. So führen viele zuweilen schmerzhafte Symptome wie Phantom-Klingeln oder -Vibrieren zurück auf eine zunehmende Abhängigkeit von Handys. Zudem zeigt sich, dass blaues Licht von Bildschirmen die Melatoninproduktion hemmt und daher die Schlafqualität beeinträchtigen kann.

Auswirkungen auf die mentale Gesundheit

Internetsoziologe Stephan Humer, der die Auswirkungen der Digitalisierung untersucht, deutet darauf hin, dass das Interesse an Retro-Handys nachvollziehbar ist. Er weist darauf hin, dass viele Menschen durch diesen Trend ihre Medienkompetenz stärken sollten. In einer Studie der Ruhr-Universität Bochum wurde festgestellt, dass ein kurzfristiger Verzicht auf das Smartphone langfristig zu einer Reduzierung der Nutzung führen kann. 41% der Deutschen haben bereits eine digitale Auszeit ausprobiert, doch nur 6% hielten diese eine Woche oder länger durch.

Die Smartphone-Nutzung liegt in Deutschland im Durchschnitt bei etwa 2,5 Stunden pro Tag, wobei junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren sogar ca. 3 Stunden täglich online sind. Nico nutzt WhatsApp auf seinem Laptop für die Arbeit, hat jedoch seine Kommunikation mit Freunden auf SMS umgestellt, wodurch er eine Mischung aus digitaler Anbindung und analogem Lebensstil gefunden hat. Mit dieser Entwicklung wird klar, dass auch in einer immer vernetzter werdenden Welt der Wunsch nach einer bewussten Auszeit und einer Rückkehr zu persönlichen Interaktionen wächst, wie auch Verbraucherschutzforum festhält.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.evidero.de
Referenz 3
verbraucherschutzforum.berlin
Quellen gesamt
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