
Eine aktuelle Untersuchung des ADAC hat alarmierende Ergebnisse im Hinblick auf Rotlichtverstöße in deutschen Städten zutage gefördert. Besonders die Stadt Köln fällt im Test auf, der im Oktober 2024 an vier Kreuzungen durchgeführt wurde. In einem Zeitraum von nur vier Stunden registrierten die Forscher insgesamt 449 Verstöße gegen Rote Ampeln. In Kombination mit den theoretischen Bußgeldern ergibt sich eine Summe von fast 25.000 Euro, die durch diese Regelmissachtungen fällig geworden wäre.
Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Fußgänger und E-Scooter-Fahrer überproportional am Missachten der Rotlichtsignale teilnehmen. Laut t-online.de ignorierten 240 von 2.884 Fußgängern das Rotlicht, was einem Anteil von 8,3% entspricht. E-Scooter-Fahrer zeigen mit einer Quote von 5,9% ebenfalls ein besorgniserregendes Verhalten, während Radfahrer und Autofahrer eine niedrigere Missachtungsrate aufweisen (4,8% bzw. 1,6%).
Verletzungsstatistik und Unfallursachen
Die alarmierenden Ergebnisse spiegeln sich auch in der Unfallstatistik wider. Im Jahr 2023 verunglückten in Köln insgesamt 320 Verkehrsteilnehmer aufgrund von Rotlichtverstößen, was einen Anstieg von 17% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der Rückblick ergibt fünf Todesfälle, darunter drei Fußgänger. Besonders auffällig ist die hohe Rotlichtquote bei Fußgängern an der Kreuzung Ehrenfeldgürtel/Venloer Straße mit 10,5%. Experten vermuten, dass ein Zusammenhang zwischen Rotlichtverstößen und der Nähe zu Straßenbahnhaltestellen besteht.
Zur nationalen Dimension dieser Problematik merkt presseportal.de an, dass im Jahr 2023 deutschlandweit 327.230 Rotlichtverstöße registriert wurden, wobei rund 10.000 Personen verletzt oder getötet wurden. Die ADAC-Studie dokumentierte ebenfalls, dass die Rotlichtverstöße in Hamburg, Berlin, Köln, Leipzig und München untersucht wurden, und über 2.800 Verstöße erfasst wurden. E-Scooter-Fahrer stachen hierbei durch ihre hohe Missachtungsrate hervor, die mit über 14% tabellenmäßig am höchsten ausfiel, während der Anteil von Radfahrern und Autofahrern deutlich niedriger war.
Forderungen an die Behörden
Angesichts der besorgniserregenden Statistiken empfiehlt der ADAC verstärkte Polizeikontrollen und den Einsatz von Ampelblitzern an besonders gefährlichen Kreuzungen. Zusätzlich wird die Entwicklung einer „Ampel der Zukunft“ vorgeschlagen, die in der Lage ist, große Gruppen von Verkehrsteilnehmern zu erkennen und die Grünphasen entsprechend anzupassen. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Sicherheit an Kreuzen zu erhöhen und das riskante Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer zu unterbinden.
In einem weiteren Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zeigt die Studie, dass ein Drittel der festgestellten Verstöße qualifiziert war, was bedeutet, dass die Rotlichtsignalgebung länger als eine Sekunde ignoriert wurde. Das bedeutet, dass über lange Rotphasen und bei geringer Verkehrsdichte besonders viele Verstöße geschehen, insbesondere an Straßenbahnhaltestellen zwischen 8 und 10 Uhr.
Der ADAC setzt weiterhin auf Aufklärung und fordert die Verkehrsteilnehmer auf, die Regeln zu befolgen und Vorbilder für Kinder und Jugendliche zu sein. Der gute Umgang mit Verkehrssignalen könnte in der Zukunft zu einer signifikanten Reduktion von Unfällen und einer Erhöhung der Verkehrssicherheit führen. Die Ampel der Zukunft, die im November 2024 von der EU mit dem „Excellence in Road Safety Award“ ausgezeichnet wurde, stellt einen Schritt in diese Richtung dar, da sie in der Lage ist, die Grünphasen für Einsatzfahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer zu optimieren und schneller zu reagieren.
Zusammenfassend zeigt die Studie eindringlich, dass es in Deutschland an der Zeit ist, die Sicherheit im Straßenverkehr ernst zu nehmen und Maßnahmen zu implementieren, die Unsicherheiten und Regelverstöße entscheidend reduzieren können.