NordenRegierungSchlangen

Hunderttausende Palästinenser kehren in den Norden Gazas zurück!

Am 28. Januar 2025 kehren Hunderttausende palästinensische Vertriebene in den Norden Gazas zurück. Trotz Waffenruhe gibt es Berichte über Angriffe und Spannungen zwischen Israel und Hamas.

Hunderttausende palästinensische Vertriebene haben kürzlich ihre Rückkehr in den Norden des Gazastreifens angetreten. Diese Rückkehr folgt einem Abkommen zwischen Israel und der Hamas, das eine Geiselfreilassung sowie einen Waffenstillstand beinhaltet. Videoaufnahmen zeigen lange Schlangen von Menschen, die zu Fuß über eine Küstenstraße ziehen und ihre Habseligkeiten transportieren. Am Montag um 7 Uhr Ortszeit wurde der Netzarim-Korridor für Fußgänger und ab 9 Uhr auch für Fahrzeuge geöffnet. Dies markiert einen Wendepunkt, da dieser Korridor zuvor monatelang geschlossen war. Trotz dieser Entwicklungen gibt es Berichte über israelische Angriffe, die sogar zu Toten führten, was die Situation weiter kompliziert.

Die Rückkehr war zunächst für den Beginn der zweiten Woche des 19. Januar in Kraft getretenen Abkommens geplant. Israel hatte jedoch die Rückkehr aufgrund von Verstößen der Hamas gegen die Vereinbarung blockiert. Am Samstag tauschte die Hamas vier israelische Soldatinnen gegen 200 palästinensische Häftlinge aus, was als ein entscheidender Schritt zu weiterer Entspannung angesehen wird. Informationen der Hamas besagen, dass am ersten Tag rund 300.000 Menschen in den Norden zurückkehrten, während die Vereinten Nationen von „Hunderttausenden“ sprechen, die sich auf den Weg gemacht haben.

Kontext der Rückkehr

Mit der Rückkehr in den Norden sind auch erhebliche humanitäre Herausforderungen verbunden. Die meisten Rückkehrer finden stark zerstörte Städte vor, da die Kämpfe im Gazastreifen die Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Die palästinensische Bevölkerung wurde seit Beginn des Konflikts, der über eine Million Menschen zur Flucht zwang, aufgefordert, die Region zu verlassen. Die Hamas hebt die Rückkehr als „historischen Moment“ und „Sieg für unser Volk“ hervor, während Israels Regierung vorerst keine Stellungnahme zur Öffnung des nördlichen Gazastreifens abgab.

Die israelischen Sicherheitskräfte überprüfen die Fahrzeuge der Rückkehrer auf Waffen, was eine Bedingung von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu für die Einhaltung der Waffenruhe darstellt. Dies zeigt das anhaltende Misstrauen zwischen den Konfliktparteien. Laut Berichten des palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) wurde auch ein Video der entführten Arbel Yehud veröffentlicht, in dem sie versichert, dass es ihr gut gehe. Yehud, die am 7. Oktober 2023 entführt wurde, steht im Mittelpunkt der Forderungen nach Geiselfreigaben.

Zukünftige Perspektiven

Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas soll vorerst 42 Tage gelten und sieht in dieser Zeit den Austausch von 33 israelischen Geiseln gegen 1.904 palästinensische Häftlinge vor. Es wird jedoch von beiden Seiten mit kritischem Blick betrachtet. Die israelische Regierung hebt ihre Einigung zur Freilassung weiterer Geiseln hervor, während der frühere Polizeiminister Itamar Ben-Gvir den Deal mit der Hamas scharf kritisiert und eine Wiederaufnahme der militärischen Maßnahmen fordert.

Im Kontext dieser Entwicklungen hat US-Präsident Donald Trump eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser in arabische Länder vorgeschlagen, eine Forderung, die von der UN und den betroffenen Ländern abgelehnt wird. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnt vor der möglichen Vertreibung der Bewohner des Gazastreifens, was die Spannungen in der Region weiter anheizt.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.sueddeutsche.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 122Foren: 38