
Der 23-jährige Pascal ist ein Protagonist der RTL-Zwei-Doku „Hartz und herzlich“ und lebt in einer Bedarfsgemeinschaft mit seiner Mutter. Aktuell erhält er Bürgergeld, dessen Regelungen ihm jedoch große Schwierigkeiten bereiten. Wie derwesten.de berichtet, verlangt das Jobcenter von ihm, täglich sechs bis acht Stunden zu arbeiten. Derzeit kann er jedoch nur vier Stunden am Tag bei einem Fahrdienst arbeiten.
In der verbleibenden Zeit erwartet das Jobcenter, dass Pascal an zusätzlichen Maßnahmen teilnimmt. Diese Regelung stößt auf seinen Unmut, und er äußert seine Kritik an der Sachbearbeiterin. Der Druck, den das Jobcenter ausübt, ist enorm. Am 30. Januar 2025 droht man ihm mit Abmeldung, falls er den geforderten Anforderungen nicht nachkommt.
Probleme mit dem Jobcenter
Pascal empfindet die Situation als frustrierend. Er sieht die einzige Lösung für seine Probleme im Auszug aus der gemeinsamen Wohnung. Die Weigerung, zur Miete und zu den laufenden Kosten beizutragen, belastet die familiäre Situation zusätzlich. Er kritisiert das Jobcenter für seine mangelnde Unterstützung, insbesondere die fehlende Finanzierung eines eigenen Zimmers, was ihm das Gefühl gibt, in einer ausweglosen Lage zu sein.
Die Umstellungen im Sozialleistungssystem sind seit der Einführung des Bürgergeldes im Jahr 2023 spürbar. Bürgergeld setzte eine Reform in Gang, die Hartz 4 ablöste. Hilfebedürftige Arbeitslose, wie Pascal, können seitdem Bürgergeld-Leistungen beantragen. Dies beinhaltet einen festen, monatlichen Regelsatz sowie die Übernahme der angemessenen Unterkunftskosten. Laut arbeitslosenselbsthilfe.org erhalten alleinstehende Bürgergeld-Beziehende 563 Euro pro Monat.
Regelsätze und Leistungen
Für andere Bedarfsstufen sind die Regelsätze wie folgt:
- Volljährige Partner: 506 Euro
- Volljährige (18-24 Jahre) im Haushalt der Eltern: 451 Euro
- Personen unter 25 Jahren, die ohne Erlaubnis umziehen: 451 Euro
- Jugendliche (14-17 Jahre): 471 Euro
- Kinder (6-13 Jahre): 390 Euro
- Kinder (0-5 Jahre): 357 Euro
Ein bedeutsamer Aspekt des Bürgergeldes ist, dass die Kosten der Unterkunft im ersten Jahr des Leistungsbezugs vollständig übernommen werden, danach jedoch nur bei angemessener Miete. Die Heizkosten sind ebenfalls abgedeckt, während Stromkosten aus dem Regelsatz finanziert werden müssen.
Zusätzliche Leistungen, wie beispielsweise das Weiterbildungsgeld oder der Bürgergeldbonus, können ebenfalls beantragt werden, was jedoch nur bei aktiver und nachhaltiger Teilnahme an entsprechenden Maßnahmen möglich ist. Werden die Auflagen nicht erfüllt, können Sanktionen in Form von Regelsatzkürzungen bis zu 30 Prozent drohen.
Pascals frustrierende Situation spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen viele Bürgergeldempfänger konfrontiert sind. Der Druck vom Jobcenter und die daraus resultierenden finanziellen Unsicherheiten erfordern dringend Lösungen, um den Betroffenen die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen.