
Eine aktuelle Untersuchung des ADAC hat alarmierende Ergebnisse zu Rotlichtverstößen in Leipzig und anderen großen deutschen Städten geliefert. Bei einer Erhebung, die am 2. Oktober 2024 an vier stark frequentierten Kreuzungen in Leipzig durchgeführt wurde, wurden insgesamt rund 13.500 Verkehrsteilnehmer beobachtet. Von diesen missachteten knapp drei Prozent die roten Ampeln. Besonders auffällig waren E-Scooter-Fahrer, von denen fast jeder Vierte das Rotlicht ignoriere, gefolgt von etwa sechs Prozent der Fußgänger, fünf Prozent der Radfahrer und rund einem Prozent der Autofahrer, die ebenfalls nicht anhielten berichtet Merkur.
Im Rahmen der umfangreichen Untersuchung wurden in insgesamt fünf Städten, darunter Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München, über 66.158 Verkehrsteilnehmer registriert und 2.833 Rotlichtverstöße gezählt. E-Scooter-Fahrer waren hierbei mit 14 Prozent die größte Gruppe an Verstoßen, was die Notwendigkeit einer stärkeren Kontrolle unterstreicht. Die Konsequenzen solch ahndbarer Verstöße wären erheblich: Schätzungsweise hätten die Bußgelder 158.000 Euro betragen, dazu 1.573 Punkte im Fahreignungsregister und 164 einmonatige Fahrverbote erläutert der ADAC.
Besonderheiten der Verkehrsteilnehmer
Der ADAC führte auch eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer durch. E-Scooter-Fahrer begingen nicht nur in Leipzig die meisten Verstöße, sondern waren auch in anderen Städten auffällig. Die Erhebung zeigte, dass ein Drittel der Verstöße qualifiziert sind, das heißt, dass die Ampel länger als eine Sekunde rot gewesen ist. Dies lässt darauf schließen, dass längere Rotphasen zu häufigeren Verstößen führen so das Presseportal.
Zusätzlich wurden spezielle KI-Kameras eingesetzt, um die Verstöße anonym zu erfassen und die Verhaltensmuster der Verkehrsteilnehmer zu analysieren. Diese Technologie soll dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Risiko von Unfällen zu minimieren. Die Untersuchung deckte weiterhin Unterschiede in den Bußgeldern auf: Während ein einfacher Rotlichtverstoß für Kraftfahrzeuge mit 90 Euro und einem Punkt geahndet wird, sind es für E-Scooter-Fahrer nur 60 Euro und ein Punkt .
Empfehlungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
Der ADAC empfiehlt die Einführung von Ampel-Blitzern und eine verstärkte Polizeikontrolle an kritischen Kreuzungen, um die Gefahr von Rotlichtverstößen zu verringern. Außerdem sollte die Ampelschaltung an solchen Standorten überprüft werden, um potenzielle Problempunkte zu identifizieren. Dies würde nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern könnte auch zur Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer beitragen, was der ADAC als überaus wichtig betrachtet.
In Anbetracht der Tatsache, dass im Jahr 2023 das Kraftfahrtbundesamt insgesamt 327.230 Rotlichtverstöße in Deutschland zählte, bei denen rund 10.000 Personen verletzt oder getötet wurden, ist ein Umdenken unerlässlich. Es liegt an uns allen, verantwortungsvoll zu handeln und rote Ampeln zu beachten, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.