
Ein schwerer Unfall auf Mallorca hat am Montagvormittag die deutsche Bahnrad-Nationalmannschaft getroffen. Sechs Mitglieder des Teams wurden verletzt, als ein 89-jähriger Autofahrer die Gruppe übersehen und frontal in sie hineinfuhr. Unter den Verletzten sind die Athleten Tobias Buck-Gramcko, Benjamin Boos, Bruno Kessler, Max-David Briese, Moritz Augenstein und Louis Gentzik. Informationen von Sächsische zeigen, dass es sich bei den Sportlern um Mitglieder der Ausdauer-Nationalmannschaft handelt, während die Sprint-Equipe nicht auf Mallorca war.
Der Unfall ereignete sich in der Nähe des Flughafens Palma de Mallorca, nicht weit entfernt vom Mannschaftsquartier. Trotz der Schwere des Zusammenstoßes wurden keine lebensgefährlichen Verletzungen gemeldet. Einige Sportler haben jedoch zahlreiche Frakturen erlitten und mussten in zwei verschiedene Krankenhäuser gebracht werden. Das Team hatte sich auf die Bahnrad-EM vorbereitet, die vom 12. bis 15. Februar in Heusden-Zolder stattfinden soll. Benjamin Boos und Bruno Kessler waren Teil des Teams, das im Oktober 2022 Bronze bei der Weltmeisterschaft gewann.
Ursache und Augenzeugen
Der Unfallverursacher war negativ auf Alkohol und Drogen getestet, jedoch abgelenkt. Bundestrainer Lucas Schädlich war Augenzeuge des Vorfalls und wird sicher eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der Sicherheitslage für Radsportler in Zukunft spielen. Das tragische Ereignis ist nicht der einzige Vorfall dieser Art in den letzten Monaten. Vor einer Woche starb die italienische Nachwuchs-Radsportlerin Sara Piffer bei einem Unfall, und der Radprofi Lennard Kämna war vorher ebenfalls in einen schweren Unfall auf Teneriffa verwickelt, nach dem er nicht mehr an Wettkämpfen teilnahm.
Diese schweren Unfälle werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Gefahren, mit denen Radfahrer im Training und Wettkampf konfrontiert sind. John Degenkolb erlitt 2016 bei einem ähnlichen Vorfall schwere Verletzungen, was die Besorgnis über die Sicherheit im Radsport verstärkt hat.
Sicherheitslage im Radsport
Die Notwendigkeit, die Sicherheit von Radfahrern zu verbessern, wird durch zahlreiche Statistiken untermauert. Laut einem Artikel auf radsport-rennrad.de verunglückten 426 Radfahrer in Deutschland im Jahr 2020 tödlich, während 90.000 Verletzungen gemeldet wurden. Sicherheitsmaßnahmen wie das Tragen von Warnwesten können die Unfallrate signifikant senken, wie eine Studie zeigt, die einen Rückgang der Verletzungen in Dänemark dokumentiert.
Die Diskussion um unmögliche Rennbedingungen nimmt zu. Fahrer haben bereits Maßnahmen gefordert, die die Sicherheit auf den Strecken erhöhen sollen, insbesondere nach dem schweren Sturz von Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt. Die UCI hat daraufhin neue Sicherheitsprotokolle beschlossen, und Diskussionen über gefährliche Streckenführungen zeigen, dass die Sicherheit im Radsport fortlaufend evaluiert werden muss.
Diese Vorfälle und die anhaltende Diskussion über Sicherheit im Radsport verdeutlichen, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse und Gefahren der Athleten zu achten. Der tragische Unfall auf Mallorca könnte erneut eine Debatte über die Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen für Radsportler anstoßen.