
Das Forschungsprojekt „Didaktisch-diagnostische Potentiale des inklusionsorientierten Sachunterrichts“ (DiPoSa) ist erfolgreich abgeschlossen worden. Dieses dreijährige Projekt wurde von den Universitäten Paderborn, Bielefeld und Köln durchgeführt und verfolgte das Ziel, die inklusive Bildung durch eine ressourcenorientierte und förderbezogene Diagnostik zu verbessern. Ein zentrales Anliegen war es, Lehrkräfte zu unterstützen, um effektiver auf die Bedürfnisse ihrer Schüler*innen einzugehen. Dabei wurden Praktikumsstätten an verschiedenen Grundschulen, darunter die Bonhoeffer-Heinrich Schule in Paderborn und die Sudbrackschule in Bielefeld, eingebunden.
Finanziert wurde das Projekt mit rund 720.000 Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ein interdisziplinäres Team aus Bildungsforschern, Erziehungswissenschaftlern, Sonderpädagogen und Experten für Sachunterrichtsdidaktik arbeitete in enger Kooperation mit den Schulen. Ein bedeutender Meilenstein der Forschungsarbeit war die Aufnahme von Unterrichtsvideographien aus über 230 Unterrichtsstunden. Diese bildeten die Grundlage für die Erstellung von Videovignetten, die zentrale Anforderungsbereiche im inklusiven Unterricht thematisieren.
Entwicklung eines Analysetools
<pEin zentrales Produkt des DiPoSa-Projekts ist ein digitales videogestütztes Analysetool, das speziell für Grundschullehrkräfte entwickelt wurde. Dieses Tool soll Lehrkräften helfen, das Potenzial ihrer Schüler*innen sichtbar zu machen. Neben der praktischen Anwendung wird das Tool mit theoretischem Wissen und Materialien angereichert, um den Lehrern eine umfassende Unterstützung zu bieten. Darüber hinaus sind weitere Aktivitäten in Planung, die sich mit dem Thema „Didaktisch-diagnostisches Handeln im inklusiven Unterricht“ beschäftigen.
Als langfristiges Ziel wird die Gründung eines bundesweiten Netzwerks angestrebt, das sich mit „Adaptivem Lernen und Lehren in der Grundschule“ auseinandersetzt. Dies geschieht im Rahmen eines breiten Forschungsschwerpunkts, der seit Oktober 2017 vom BMBF gefördert wird. Im Kontext der inklusiven Bildung werden verschiedene Handlungsfelder betont, wie die Schaffung vielfältiger Lernumgebungen sowie die Qualität im Bildungswesen.
Inklusive Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Die deutsche Regierung hat sich mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Dies beinhaltet den gleichberechtigten Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für Menschen mit unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen. Das BMBF fördert bis heute verschiedene Forschungsprojekte, die innovative Diagnose- und Unterstützungsmaßnahmen untersuchen. Ziel ist es, empirisch gesicherte, praktisch erprobte Erkenntnisse zu generieren und nachhaltige Transferansätze über alle Bildungsetappen zu gestalten.
Die vorgestellten Projekte, wie das DiPoSa, sind Teil eines umfassenden Ansatzes, um die Qualität der inklusiven Bildung in Deutschland zu steigern und die individuellen Lebens- und Lernverhältnisse der Schüler*innen zu berücksichtigen. Der Bedarf an professioneller Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte und eine förderbezogene Diagnostik werden als essenziell angesehen, um inklusive Lernprozesse effektiv zu gestalten.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und praktischer Bildung ist entscheidend für den Erfolg eines inklusiven Bildungssystems. uni-paderborn.de und empirische-bildungsforschung-bmbf.de zeigen auf, wie durch gezielte Forschungsmaßnahmen Fortschritte erzielt werden können, die nicht nur die Schule, sondern auch die gesamte Gesellschaft bereichern können.