
Prof. Dr. Michael Hertl ist seit Januar 2025 neuer Dekan des Fachbereichs Medizin an der Philipps-Universität Marburg. Hertl, der seit 2004 als Professor und Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie an der Universität tätig ist, hat große Ambitionen für seine neue Rolle. Ziel ist es, den Fachbereich in eine proaktive Rolle zu bringen und den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt zu fördern. Seine umfangreiche Erfahrung in Patientenbehandlung, Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung wird ihn dabei unterstützen.
In den letzten Jahren hat er Forschungsschwerpunkte zu entzündlichen Hauterkrankungen sowie zellulären Regulationsmechanismen bei Autoimmunerkrankungen gesetzt. Insbesondere war er von 2017 bis 2024 Sprecher der DFG-Forschungsgruppe FOR 2497 „Pemphigus – from pathogenesis to therapeutics“ (PEGASUS). Des Weiteren ist Hertl seit 2010 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, wo er auch Politik und Öffentlichkeit berät. Seine Amtszeit als Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) dauerte von 2021 bis 2023.
Übertragen von Verantwortung und neue Herausforderungen
Hertl folgt auf Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner, die von 2021 bis 2024 die Dekanin war und seit dem 1. Januar 2025 Präsidentin der Medizinischen Hochschule Hannover ist. Uni-Präsident Prof. Dr. Thomas Nauss äußerte sich positiv über Hertls Eignung für das Dekanat und die erwarteten Impulse, die er setzen wird.
Ein ganz zentraler Aspekt seiner Arbeit wird die Behandlung von Autoimmunerkrankungen sein. Gemäß den Angaben der Universitätsklinik Gießen und Marburg entstehen solche Erkrankungen, wenn das Immunsystem eigene Strukturen als fremd einstuft und Abwehrreaktionen einleitet. In der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie liegt der Fokus auf der Diagnostik und Therapie dieser komplexen Krankheitsspektren.
Fokus auf Autoimmunerkrankungen
Zu den häufigen Autoimmunerkrankungen der Haut gehören Erkrankungen wie Sklerodermie, Lupus erythematodes und Dermatomyositis, die auch andere Organsysteme beeinträchtigen können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf blasenbildenden Autoimmunerkrankungen wie Bullöses Pemphigoid und Pemphigus vulgaris, die durch das Vorhandensein zirkulierender Autoantikörper hervorgerufen werden. Bei diesen Erkrankungen kann es zur Spaltbildung in den oberen Hautschichten kommen, wodurch Flüssigkeitsansammlungen und somit Blasen entstehen.
Um die richtige Therapie zu wählen, sind eine sorgfältige Einordnung der Erkrankung und diagnostische Maßnahmen wie Hautbiopsien und Serumuntersuchungen erforderlich. Je nach Ergebnis können verschiedene therapeutische Verfahren in Betracht gezogen werden, darunter entzündungsmodulierende und immunsuppressive Medikamente.
Für eine umfassende Behandlung ist zudem oft die Konsultation anderer Disziplinen nötig, wenn innere Organsysteme betroffen sind. Die zukünftige Strategie von Hertl könnte auch hier neue, integrative Ansätze einbeziehen, die den interdisziplinären Austausch zwischen verschiedenen Fachbereichen fördern.
Für weitere Informationen über die molekulare Immunologie der Haut ist das Forschungsportfolio der Universitätsklinik unter UKM zugänglich, was einen interessanten Einblick in die aktuellen Forschungsschwerpunkte bieden kann.
Insgesamt ist die Diskussion um die Herausforderungen und Chancen, die mit Hertls Ernennung verbunden sind, von großem Interesse für die medizinische Gemeinschaft und zeigt die zukünftige Ausrichtung, die die Philipps-Universität Marburg in der Dermatologie und Allergologie anstrebt.
Für mehr Details kann auch auf die Informationen im Webseite der Universität Marburg verwiesen werden, die spezifische Aspekte zu Hertls Dekanat bietet, sowie auf UKGM für weitere Informationen zu den Autoimmunerkrankungen und deren Behandlung.