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Amsel-Zahl bei Wintervögeln dramatisch gesunken – Alarmstimmung!

Die „Stunde der Wintervögel“ 2025 zeigt einen alarmierenden Rückgang der Amsel-Sichtungen um 18%. Experten warnen vor den Folgen von Krankheiten und Klimawandel für die Vogelwelt in Deutschland.

Die „Stunde der Wintervögel“ 2025 wurde vom 10. bis 12. Januar durchgeführt und brachte besorgniserregende Ergebnisse. Bei den diesjährigen Zählungen wurden im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Vögel gesichtet. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) berichtete, dass die Anzahl der Amsel-Sichtungen um 18 Prozent sank. Besonders auffällig ist, dass in mehreren Bundesländern die Amselzahlen stark gefallen sind: In Schleswig-Holstein wurde ein Rückgang von 49 Prozent verzeichnet, in Niedersachsen 39 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern 36 Prozent. Dies wirft Fragen auf über die Ursachen, die hinter dieser Abnahme stecken könnten.

Im Sommer 2024 wurden zahlreiche kranke und tote Amseln gemeldet, die auf eine Infektion mit dem Usutu-Virus hindeuten könnten. Laut NABU sind auch Haussperlinge und Feldsperlinge seltener an den Futterstellen zu sehen. Kohl- und Blaumeisen wurden ebenfalls weniger gesichtet, was möglicherweise auf die milden Temperaturen zurückzuführen ist, die sie dazu bewegen, weniger aktiv nach Nahrung zu suchen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 5 Prozent weniger Vögel gezählt als im Vorjahr, was die Sorgen um die Vogelbestände weiter verstärkt.

Häufigste Vogelarten in der Zählung

Die häufigsten beobachteten Vogelarten in der Rangliste der „Stunde der Wintervögel“ sind nach wie vor die klassischen Wintergäste. Diese Liste umfasst:

Rang Vogelart
1 Haussperling
2 Kohlmeise
3 Blaumeise
4 Amsel
5 Feldsperling
6 Elster
7 Buchfink
8 Ringeltaube (+5% gegenüber dem Vorjahr)
9 Rotkehlchen
10 Grünfink

Das Programm hat in diesem Jahr über 122.000 Menschen mobilisiert, die an der Mitmach-Aktion teilnahmen. Es handelt sich um die 15. Ausgabe dieser Zählung, die darauf abzielt, langfristige Veränderungen in der Vogelwelt zu erfassen.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen

Die Ergebnisse der Zählung werfen zudem ein Licht auf ein größeres Problem: den Klimawandel und seine weitreichenden Auswirkungen auf die Vogelpopulationen. Eine Studie hat gezeigt, dass viele Vogelarten weltweit, einschließlich in Europa, durch Veränderungen in ihrem Lebensraum und durch Störungen bei ihren Migrationsmustern beeinflusst werden. In Nordamerika etwa haben 59 Vogelarten ihr Verbreitungsgebiet in den letzten 40 Jahren im Durchschnitt um 35 Meilen nach Norden verlagert, was die Auswirkungen des Klimawandels verdeutlicht. Fast die Hälfte aller Vogelarten in Nordamerika könnte bis 2080 über 50 Prozent ihres Lebensraumes verlieren. Angesichts dieser Fakten wird der Bedarf an proaktiven Schutzstrategien immer dringlicher.

Ein verstärkter Verlust von Lebensräumen und eine verminderte Nahrungsverfügbarkeit haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Vogelwelt. Insektenbiomassen in europäischen Graslandschaften sind gesenkt, was insbesondere insektenfressende Vögel gefährdet. Diese Entwicklungen wurden auch während der „Stunde der Wintervögel“ deutlich, wo die Rückgänge bei kritischen Arten besorgniserregend hoch waren. Die Notwendigkeit, Lebensräume wiederherzustellen und klimaresistente Managementstrategien zu implementieren, ist unerlässlich, um die Artenvielfalt zu schützen und den ökologischen Herausforderungen zu begegnen.

Während die „Stunde der Wintervögel“ interessante Einblicke in die aktuellen Vogelbestände gab, verdeutlicht sie auch die urgenten Herausforderungen durch den Klimawandel. Eine gesunde Vogelpopulation ist entscheidend für das ökologische Gleichgewicht, und nur durch gemeinsame Anstrengungen im Naturschutz kann ein positiver Trend erzielt werden.

Für weitere Informationen zu den Zählungen und den damit verbundenen Herausforderungen können Sie die Artikel von op-online, NABU und Sigma Earth lesen.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.nabu.de
Referenz 3
sigmaearth.com
Quellen gesamt
Web: 6Social: 72Foren: 95