
Die aktuelle Situation im Nahen Osten bleibt angespannt, während die Waffenruhe im Libanon zwischen Israel und der Hisbollah um drei Wochen verlängert wurde und nun bis zum 18. Februar 2025 gilt. Die Frist für den Rückzug der israelischen Armee ist abgelaufen, was zu schweren Zusammenstößen im Südlibanon geführt hat, bei denen mindestens 22 Menschen, darunter mehrere Frauen, getötet und Dutzende verletzt wurden. Diese neue Verlängerung der Waffenruhe wird von den USA überwacht, um eine erneute Eskalation der Gewalt zu verhindern. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von den besorgniserregenden Entwicklungen in der Region.
In der Erklärung des libanesischen Regierungschefs Nadschib Mikati zur Verlängerung der Waffenruhe wird die Verpflichtung des Libanon zur Umsetzung des Abkommens deutlich, auch wenn Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegenwärtig erklärt, dass der Libanon seinen Teil der Vereinbarung nicht vollständig erfüllt habe. Dies führt zu einem angespannten Klima, in dem die UN-Friedensmission im Libanon, Unifil, eindringlich vor einer möglichen weiteren Gewaltwarnung appelliert.
Die Geiselnahme und ihre Folgen
Parallel zu den Entwicklungen im Libanon gibt es Fortschritte in Bezug auf die Geiselnahme. Israel und Hamas haben sich auf die Freilassung einer israelisch-deutschen Geisel geeinigt, die nach Vermittlung durch Katar erfolgen wird. Ab 7:00 Uhr Ortszeit dürfen palästinensische Zivilisten aus dem Süden in ihre Heimatorte im Norden Gazas zurückkehren, was sowohl die Hoffnung auf eine Entspannung als auch die Dringlichkeit einer Lösung unterstreicht. ZDF vermeldet, dass die ursprüngliche Rückkehr der Vertriebenen jedoch durch die Nichtfreilassung einer Zivilistin durch die Hamas blockiert wurde.
Hamas entschied sich, statt dessen vier Soldatinnen im Austausch gegen 200 palästinensische Häftlinge freizulassen. Zudem plant die extremistische Gruppe, die israelisch-deutsche Geisel sowie zwei weitere Entführte bis Freitag zu übergeben. Diese Geisel befindet sich in den Händen des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ), was die Verhandlungen weiter kompliziert. Israel hat derweil die Einigung bestätigt und beabsichtigt, am Samstag drei weitere Geiseln freizulassen.
Sicherheitslage und humanitäre Auswirkungen
Die Waffenruhe ist jedoch fragil. Auch wenn spezifische Vereinbarungen getroffen wurden, bleibt die Situation im Gazastreifen und im Libanon kritisch. Extremistische Gruppen und militärische Aktionen könnten jederzeit zu einem erneuten Ausbruch von Kämpfen führen. Die UN-Sicherheitskräfte betonen, dass die Bedingungen für die Rückkehr der Bewohner im Süden des Libanon nach wie vor nicht gegeben sind. Der Spiegel hebt hervor, dass Israel über 1.200 Menschen im Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 getötet wurden und die Gesundheitsbehörde der Hamas im Gazastreifen über 47.100 Todesopfer meldet.
Die Waffenruhe-Vereinbarung sieht außerdem die Freilassung von 33 entführten Personen im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge vor. Bisher wurden immerhin sieben Geiseln freigelassen, während Israel rund 300 Häftlinge entließ. Die Richtung zukünftiger Kämpfe im Gazastreifen hängt nun stark von den Fortsetzungen der Verhandlungen ab.