
Der öffentliche Nahverkehr in Berlin steht seit den frühen Morgenstunden weitgehend still. An diesem Montag rief die Gewerkschaft Verdi zu einem 24-stündigen Warnstreik auf, der die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) betrifft und damit den Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr erheblich einschränkt. Die S-Bahn ist von den Streikaktivitäten jedoch nicht betroffen. Der Streik begann um 3 Uhr und endet am Dienstag um 3 Uhr, während der Regionalverkehr und einige Buslinien weiterhin fahren.
Während die BVG in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorlegte, sieht die Stadt die Forderungen der Gewerkschaft als „nicht finanzierbar“ an. Verdi fordert für rund 16.000 Beschäftigte eine Erhöhung von 750 Euro im Monat, ein 13. Monatsgehalt sowie eine Zulage für Fahrdienste und Wechselschichten in Höhe von 300 Euro und eine Schichtzulage von 200 Euro. Die Gesamtsumme dieser Forderungen beläuft sich auf etwa 250 Millionen Euro jährlich. Für das Jahr 2023 lagen die Personalkosten der BVG bei ungefähr 820 Millionen Euro, was die Finanzbelange der Verkehrsbehörde weiter ins Licht rückt.
Einleitung zu den Hintergründen des Streiks
Die Senatorin für Verkehr in Berlin, Clara Bonde, machte deutlich, dass im Verkehrsvertrag zwischen dem Senat und der BVG finanzielle Vorkehrungen für höhere Personalkosten vorgesehen sind. Dennoch weist sie darauf hin, dass unzureichende Mittel zu Leistungseinschränkungen führen könnten. Dies würde letztendlich die Fahrgäste betreffen, was die Dringlichkeit der Verhandlungen verdeutlicht.
Der aktuelle Warnstreik ist Teil einer Reihe von Aktionen von Verdi, die aufgrund stockender Tarifverhandlungen im kommunalen Nahverkehr stattfindet. Um die Forderungen von Verdi zu unterstützen, plant die Gewerkschaft umfassende Mobilisierung, wobei sie unter anderem von der Umweltbewegung Fridays for Future begleitet wird.
Details der Streikmaßnahmen
Für die Dauer des Warnstreiks fallen alle U-Bahnen, Straßenbahnen und die Mehrheit der Busse aus. Einige Buslinien, wie 106, 114 und 179, sind jedoch eingeschränkt einsatzfähig. Gleichzeitig sind S-Bahnen und Regionalzüge nicht direkt betroffen und fahren nach regulärem Fahrplan. Das Angebot auf bestimmten Buslinien ist ebenfalls reduziert, was die Notwendigkeit einer umfassenden Planung für die Berliner Verkehrsgäste verdeutlicht.
Die aktuellen Streikaktionen sind nicht isoliert zu betrachten. Sie stellen den Höhepunkt eines fortwährenden Konflikts dar, der auch andere Städte in Deutschland betrifft. In mehreren Bundesländern sind ähnliche Warnstreiks ausgerufen worden, und die nächste Gesprächsrunde zwischen Verdi und der BVG ist für den 31. Januar angesetzt.
Verdi hat als zentrale Forderungen auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Verkürzung der Wochenarbeitszeit und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs aufgestellt. Diese Themen stehen im Kontext der allgemeinen Arbeitskämpfe im öffentlichen Nahverkehr, die bundesweit an Fahrt gewinnen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die gegenwärtigen Tariferhebungen eine signifikante Herausforderung für die BVG darstellen. Während die Gewerkschaft auf die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen hinweist, muss die BVG sorgfältig abwägen, wie sie diesen Herausforderungen begegnet. Der Ausgang der bevorstehenden Verhandlungen kann weitreichende Folgen für den öffentlichen Nahverkehr in Berlin haben.