
Neuseeland öffnet seine Pforten für digitale Nomaden und ermöglicht Touristen, während ihres Aufenthalts zu arbeiten, sofern ihr Arbeitgeber im Ausland ansässig ist. Bildungs- und Migrationsministerin Erica Stanford beschreibt dies als neuen Markt für Touristen, der das Land für längere Aufenthalte attraktiv machen soll. Laut Weser Kurier können deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger bis zu 90 Tage visumfrei in Neuseeland bleiben und arbeiten. Der Tourismussektor ist für die Wirtschaft Neuseelands von großer Bedeutung, mit Einnahmen von fast 11 Milliarden Neuseeland-Dollar (ca. 5,9 Milliarden Euro), und beschäftigt rund 200.000 der 5,2 Millionen Einwohner.
Die Regierung erhofft sich von der Neuregelung nicht nur einen wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch längere Aufenthalte der Besucher. Wer plant, länger als drei Monate zu bleiben, könnte allerdings steuerpflichtig werden. Das Visum zur Einreise ist kostenfrei, jedoch ist für die Einreise eine NZeTA (New Zealand Electronic Travel Authority) notwendig, die 23 Neuseeland-Dollar (12,50 Euro) kostet, wenn sie online beantragt wird.
Visabestimmungen und Aufenthaltsmöglichkeiten
Neuseeland hat kein spezifisches Digital-Nomaden-Visum, jedoch können Touristen mit der Visitor Visa bis zu neun Monate bleiben. Interessierte aus Ländern, die nicht auf der Visa-Waiver-Liste stehen, können diese beantragen. Die Kosten dafür liegen bei etwa 14 USD und die Bearbeitungszeiten betragen zwischen 22 und 53 Tagen, wie Freaking Nomads berichtet. Zudem ist die Mindest-Einkommensanforderung für einen Aufenthalt in Neuseeland circa 2.700 USD pro Monat.
Für Reisende aus Visa-Waiver-Ländern sind einige Dokumente notwendig, darunter eine Reisepasskopie, ein ausgefülltes Formular, Zahlungsbelege und Nachweise über finanzielle Mittel oder Rückflugreisen. Bei Familien müssen auch Heiratsurkunden und Nachweise der Elternschaft vorgelegt werden.
Lebensqualität und Infrastruktur für digitale Nomaden
Das Land gilt als Anziehungspunkt für digitale Nomaden aufgrund seiner hohen Lebensqualität, der natürlichen Schönheit und einer freundlichen Kultur. In größeren Städten wie Auckland und Wellington gibt es viele Cafés und Co-Working-Spaces, die kostenloses WLAN anbieten, was für viele digitale Nomaden von entscheidender Bedeutung ist. In Neuseeland finden sich insgesamt 19 Coworking Spaces, die populär sind bei Remote-Arbeitern.
Die Lebenshaltungskosten in Neuseeland sind hoch, insbesondere die Lebensmittelpreise. Mieten variieren stark; während Auckland und Christchurch zu den teuersten Städten gehören, sind ländliche Regionen oft günstiger, bieten jedoch weniger Infrastruktur für digitale Nomaden. Über das Mobilfunknetz bieten Anbieter wie Telecom NZ, Vodafone und 2degrees Optionen für lokale SIM-Karten, die hohe Roaming-Gebühren vermeiden helfen.
Ein weiteres Plus für Neuseeland ist die Sicherheit; das Land ist bekannt für seine niedrige Kriminalitätsrate und gute Gesundheitsversorgung. Trotz cooler Winter und möglicher Erdbeben sind die Bedingungen für digitale Nomaden insgesamt äußerst attraktiv. Es scheint, als ob Neuseeland sich schnell zu einem angesagten Ziel für Remote-Arbeiter entwickeln könnte, sollte die Infrastruktur weiter ausgebaut werden, um die zunehmende Nachfrage zu bedienen, wie Auslandsjob anmerkt.