
Am 26. Januar 2025 sind der Berliner Zoo und der Tierpark weiterhin stark von der Maul- und Klauenseuche (MKS) betroffen. Die beiden Einrichtungen mussten nach dem ersten Fall von MKS in Deutschland seit 1988, der am 10. Januar in Brandenburg festgestellt wurde, schließen. Der betroffene Betrieb war eine Wasserbüffel-Herde in Hönow. Der genaue Weg, wie das Virus ins Land gelangte, bleibt unbekannt, aber die Folgen sind erheblich.
In einer beachtlichen Mobilisierung haben Unterstützer in nur zwei Wochen über 60.000 Euro an den Förderverein der Berliner Zoos gespendet. Vereinsvorsitzender Thomas Ziolko bezeichnete dies als ein Rekordergebnis. Die 150.000 Euro täglichen Betriebskosten der beiden Institutionen summieren sich in der Schließzeit auf etwa 1,95 Millionen Euro, die nicht durch Ticketverkäufe gedeckt sind. Die Schließung wurde am 24. Januar 2025 für den Zoo teilweise aufgehoben, während der Tierpark weiterhin geschlossen bleibt.
Auswirkungen der Schließung
Die Schließungen führen zu massiven finanziellen Einbußen für die Zoos. Der Direktor der Grünen Woche in Berlin, Lars Jaeger, plant für 2026 die Rückkehr von Schweinen, Rindern und anderen Klauentieren, die zurzeit durch das Virus betroffen sind. Das Risiko bleibt jedoch hoch, da die Maul- und Klauenseuche als hoch ansteckend gilt und Klauentiere in Brandenburg und Berlin unter strengen Auflagen stehen.
In den betroffenen Landkreisen wurden über 1.600 Proben von Klauentieren genommen, alle bisherigen Testergebnisse waren negativ. Um die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen, wurde ein Transportverbot für Klauentiere in Berlin bis zum 27. Januar verlängert. In Brandenburg wurden seit Ausbruch 275 Tiere getötet, um weitere Infektionen zu verhindern.
Vorbereitungen und Impfstrategien
Die Brandenburger Landesregierung hat Hilfen für die von MKS betroffenen Landwirtschaftsbetriebe in Aussicht gestellt. Ein Pharmaunternehmen plant die Herstellung von 750.000 Impfstoff-Dosen gegen MKS. Allerdings haben bisherige Maßnahmen Vorrang vor Impfungen, die nur in Ausnahmefällen stattfinden können. Eine Aktivierung der Impfreserve wurde beantragt, um im Falle einer größeren Ausbreitung vorbereitet zu sein.
Die EU hat zudem Schutz- und Überwachungszonen um den Ausbruchsort eingerichtet. Diese Zonen umfassen eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern und eine Überwachungszone von zehn Kilometern.
Die gesundheitlichen Aspekte der MKS sind ebenfalls bedenklich. Die Krankheit wird durch ein Virus verursacht und betrifft hauptsächlich Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Menschliche Infektionen sind äußerst selten und bisher ohne schwerwiegende Folgen geblieben. Die schnelle Übertragbarkeit und die Stabilität des Virus in der Umwelt machen Präventionsmaßnahmen umso wichtiger.
Insgesamt zeigt sich, dass die Maul- und Klauenseuche nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere hat, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für die Landwirtschaft und die zoopädagogischen Einrichtungen mit sich bringt. Die Situation bleibt angespannt, während die Behörden weiterhin an einer umfassenden Lösung arbeiten.
Für weitere Informationen über Maul- und Klauenseuche und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Tieren und die Landwirtschaft besuchen Sie die Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Tagesspiegel und rbb24.