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Die rätselhaften Elefantenbilder: Kunst trifft Geschichte in Jena!

Entdecken Sie die faszinierende Untersuchung von Uli Westphal zu historischen Elefantendarstellungen in Westeuropa. Sein interaktiver Stammbaum visualisiert, wie sich unser Bild von diesen majestätischen Tieren über die Jahrhunderte entwickelt hat. Verpassen Sie nicht die spannende Ausstellung im Phyletischen Museum und die Möglichkeit, ein Rätsel zu lösen!

Der Berliner Künstler Uli Westphal hat mit seinem Projekt „Elephas Anthropogenus“ einen faszinierenden Blick auf die historische Darstellung von Elefanten in Westeuropa geworfen. Diese Untersuchung erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte, beginnend im Mittelalter bis hin zur Aufklärung. Dabei wird deutlich, dass Elefanten nach dem Zerfall des Römischen Reiches nahezu vollständig aus dem westlichen Bewusstsein verschwanden. Künstler dieser Zeit stützten ihre Darstellungen auf mündliche und schriftliche Überlieferungen, was zur Entstehung phantasievoller und ungenauer Abbildungen führte; es wurde beispielsweise die Vorstellung von Ohren wie Drachenflügeln und Rüsseln wie Trompeten verbreitet.

Westphal visualisierte diesen interessanten Entwicklungsprozess in Form eines interaktiven Stammbaums, der in einem genealogischen Baumdiagramm die verschiedenen Bildmaterialien nach taxonomischen Aspekten ordnet. Diese innovative Herangehensweise war Teil seiner Masterarbeit am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin und ist seit 2009 dauerhaft im Phyletischen Museum in Jena ausgestellt.

Von der Antike bis zur Neuzeit: Die Rolle der Elefanten in der Kultur

Die Darstellung von Tieren ist ein zentrales Thema in der Kunstgeschichte, das sich bis in die frühesten menschlichen Ausdrucksformen zurückverfolgen lässt. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier fand stets ihren Niederschlag in der Kunst. Diese Beziehung war insbesondere durch Jagd und Überleben geprägt und entwickelte sich mit der Domestizierung von Tieren weiter, wie in der antiken Kunst der Ägypter und Römer zu sehen ist. Von den Höhlenmalereien, die zu den frühesten Darstellungen zählen, bis hin zu den mittelalterlichen Interpretationen, in denen Tiere oft dem Menschen dienten, zeigt sich, wie flexibel die künstlerische Auseinandersetzung mit Tieren war.

Im Mittelalter entstanden viele Darstellungen, die durch religiöse sowie philosophische Aspekte geprägt waren. Die zeitgenössische Kunst reflektiert dann die sozialen Veränderungen. Künstler wie Albrecht Dürer und Leonardo Da Vinci fingen die Schönheit und Eigenheiten von Tieren in einer Welt ein, die zunehmend von individuellen Beziehungen zu Haustieren geprägt war. Solche Darstellungen nahmen in der Neuzeit zu, während die industrielle Revolution eine neue Dynamik einbrachte.

Künstlerische Perspektiven und Gesellschaftliche Entwicklungen

Diese Veränderungen in der Wahrnehmung und Darstellung von Tieren werden besonders deutlich in den Arbeiten zeitgenössischer Künstler. Künstler wie Joseph Beuys und Damien Hirst stellen die Verbindung zwischen Mensch und Tier auf kritische Weise in den Vordergrund. Während Beuys mit einem Kojoten lebte, um diese Beziehung zu verdeutlichen, nutzt Hirst tote Tiere in seinen Werken, um den Zyklus von Leben und Tod darzustellen. Die Verwendung von Tieren in der modernen Kunst ist also nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern spiegelt auch kulturelle und soziale Anliegen wider, etwa den Tierschutz und die Rechte von Tieren.

Die Auseinandersetzung mit der Darstellung von Tieren in der Kunst kann so als eine Reflexion unserer sich wandelnden Werte und Ansichten über die Natur und unsere Mitgeschöpfe betrachtet werden. Westphals Projekt bildet dabei eine spannende Schnittstelle zwischen dem historischen und kulturellen Verständnis von Elefanten und deren Wahrnehmung in der Kunstgeschichte. Mit einem Einsendeschluss für ein dazugehöriges Rätsel am 29. Januar 2025, bezieht Westphals Arbeit nicht nur die Kunst, sondern auch das Gedächtnis der Gesellschaft mit ein. Die Lösung des vorherigen Rätsels bezieht sich auf die „Niederlande / Roermond“ – eine weitere Facette, die seiner Untersuchung zugrunde liegt. Ein umfassendes und fesselndes Thema, das die Komplexität unserer Beziehung zur Natur widerspiegelt.

Für mehr Details zu den kulturellen Aspekten von Tieren in der Kunstgeschichte, verweist das Projekt auf eine detaillierte Auseinandersetzung, wie sie unter p55.art zu finden ist. Diese Verflechtungen zwischen biologischer Wahrnehmung, kultureller Relevanz und künstlerischer Ausdrucksweise sind weitreichend und wichtig für unser Verständnis der Natur und ihrer Platzierung in der Kunst und Gesellschaft.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.phyletisches-museum.de
Referenz 3
www.p55.art
Quellen gesamt
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