
Am 25. Januar 2025 stehen die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas bezüglich der Geiseln und der aktuellen Situation im Gazastreifen im Fokus. Die israelische Regierung hat entschieden, dass die Bewohner des Gazastreifens nicht in den Norden zurückkehren dürfen, solange eine israelische Zivilistin nicht freigelassen ist. Diese Zivilistin, die ursprünglich für Samstag, den 28. Januar, zur Rückkehr vorgesehen war, bleibt nach wie vor in der Gefahr.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, dass Israel vier gefangene Soldatinnen zurückerhalten hat. Nach der Übergabe dieser Soldatinnen, identifiziert als Karina Ariev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag, wird Israel bereit sein, palästinensische Häftlinge freizulassen. Allerdings wirft Armeesprecher Daniel Hagari der Hamas vor, die Vereinbarungen zur Geiselbefreiung nicht eingehalten zu haben.
Waffenruhe und Geiselabkommen
Gemäß Berichten von Zeit hat es eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israel gegeben, die am kommenden Sonntag um 12:15 Uhr in Kraft treten soll. Im Rahmen dieser Vereinbarung sollen 33 israelische Geiseln freigelassen werden. Für jeden freigelassenen Zivilisten sind 30 palästinensische Häftlinge vorgesehen, während bei jeder zurückgegebenen Soldatin 50 Häftlinge freikommen.
Dieses Abkommen ist für zunächst sechs Wochen geplant und sieht vor, dass in jeder Woche mindestens drei Geiseln von der Hamas freigelassen werden. Am 16. Tag nach Beginn der Waffenruhe sind Verhandlungen für eine zweite Phase vorgesehen, die die Freilassung aller verbliebenen Geiseln und einen dauerhaften Waffenstillstand beinhaltet. Präsident Izchak Herzog zeigte sich erleichtert über die zurückgekehrten Soldatinnen, während er die Sorgen der Familien betonte, deren Angehörige weiterhin in der Gewalt der Hamas sind.
Humanitäre Herausforderungen
Die Waffenruhe hat nicht nur eine ausstehende Freilassung von Geiseln zum Ziel, sondern auch die humanitäre Unterstützung für den Gazastreifen deutlich zu erhöhen. Am 19. Januar erreichten mehr als 630 Lastwagen mit Hilfsgütern die Region, um den von dem Konflikt stark betroffenen Palästinensern zu helfen. Laut bpb sind im Verlauf des Krieges über 46.000 Palästinenser ums Leben gekommen, was die Dringlichkeit humanitärer Maßnahmen unterstreicht.
Die Situation bleibt jedoch angespannt. Die Hamas erhebt Vorwürfe gegen Israel und macht die Besatzung für Verzögerungen bei der Umsetzung der Waffenruhe verantwortlich, während Israel Beweise über das Leben der Geiseln verlangt. Es gibt auch potenzielle Komplikationen, da im Gazakrieg am 7. Oktober 2023 Hunderte von Geiseln verschleppt wurden, von denen schätzungsweise 98 noch in der Gewalt der Hamas sind.
Die Europäische Union, vertreten durch Außenministerin Annalena Baerbock und die Hohe Vertreterin Kaja Kallas, hat die jüngsten Entwicklungen begrüßt und die Notwendigkeit einer fortgesetzten humanitären Unterstützung betont. In Israel hingegen steht die Regierung unter Druck, ihre militärischen Strategien zu überdenken, vor allem nachdem die rechtsextreme Partei Otzma Jehudit ihr Ausscheiden aus der Koalition angekündigt hat, was die Mehrheit der Regierung gefährden könnte.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, da beide Seiten hinsichtlich des Abkommens und der Geiselnahmen unter Druck stehen. In einer Zeit, in der sowohl Tel Aviv als auch Gaza auf einen hoffnungsvollen Ausweg aus der Krise hoffen, bleibt die Frage, ob und wie die vereinbarten Rückgaben von Geiseln und die humanitäre Hilfe tatsächlich umgesetzt werden können.