
Die Gemeinde Göggingen präsentiert sich trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen als finanziell stabil. Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von lediglich 9,05 Euro bei ungefähr 2500 Einwohnern gelingt es der Gemeinde, sich in einem anspruchsvollen Umfeld behaupten. Wie die Remszeitung berichtet, hat diese besonnene Finanzpolitik zur Liquidität von etwa 1,054 Millionen Euro zum 1. Januar geführt.
Mit einem ambitionierten Investitionsplan von über 18 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2027 zielt Göggingen darauf ab, die Infrastruktur signifikant zu verbessern. Dazu gehört unter anderem die Sanierung der Hauptstraße, die mit einem Budget von 3,65 Millionen Euro „dorfgerecht gestaltet“ werden soll. Des Weiteren sind 1,28 Millionen Euro für das Landessanierungsprogramm „Ortsmitte“ und 1,96 Millionen Euro für die Platzgestaltung sowie den Kanalumbau im Wohngebiet Krebenäcker vorgesehen.
Investitionen in die Zukunft
Die Pläne umfassen auch 2,5 Millionen Euro für die energetische Sanierung der Gemeindehalle im Jahr 2025 und 3 Millionen Euro für die Planungskosten zur Umgestaltung und Erweiterung der Kläranlage. Weiterhin wird ein Betrag von 4,8 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert, eine Maßnahme, die angesichts der zunehmenden digitalen Anforderungen von großer Bedeutung ist. Um diese Maßnahmen finanzieren zu können, plant die Gemeinde für die Jahre 2026 und 2027 ein Darlehen von insgesamt 3,25 Millionen Euro.
Parallel zu diesen Investitionen rechnet die Gemeinde damit, dass die Pro-Kopf-Verschuldung bis Ende 2028 auf voraussichtlich 1161,11 Euro ansteigen wird. Diese Summe liegt jedoch weiterhin im akzeptablen Bereich, da die Rechtsaufsichtsbehörde einen Höchstwert von rund 1200 Euro je Einwohner genehmigt hat. Dennoch steht der Haushalt 2025 unter einem Defizit von 237.000 Euro, das durch gezielte Einsparungen und Nutzen von Ertragsmöglichkeiten ausgeglichen werden soll.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die gegenwärtige Situation ist jedoch nicht nur auf lokaler Ebene herausfordernd. Laut der KDZ wird rund jede zweite Gemeinde in den nächsten Jahren voraussichtlich mit einer negativen finanziellen Lage konfrontiert sein. Diese Prognosen verdeutlichen, dass viele Kommunen Schwierigkeiten haben werden, notwendige Investitionen, insbesondere im Bereich Klimaschutz und Mobilität, zu stemmen. Mit steigenden Sach- und Personalkosten sowie geringen Ertragsanteilen wird die finanzielle Entwicklung vieler Gemeinden ernsthaft beeinträchtigt.
Für Göggingen zeigt diese lokale Finanzschwäche die Notwendigkeit auf, kluge und nachhaltige Finanzstrategien zu entwickeln, um die Daseinsvorsorge zu sichern. Die aus den verschiedenen Quellen hervorgehobene Notwendigkeit zur Verbesserung der finanziellen Spielräume von Gemeinden könnte auch für Göggingen von Bedeutung werden, da nicht nur individuelle Entscheidungen vor Ort, sondern auch überregionale wirtschaftliche Faktoren die finanzielle Situation von Gemeinden nachhaltig beeinflussen.
In einer Zeit, in der die öffentliche Sparquote stetig sinkt und Investitionsbedarfe im Klimaschutz wachsen, ist die Situation in Göggingen sowohl ermutigend als auch herausfordernd. Der geplante Reitplatz in der Straße Am Gemeinweg wird zudem vom Gemeinderat diskutiert, was die Bemühungen zeigt, die Gemeinde weiterhin attraktiv zu gestalten.