
Der Sturm Éowyn hat in den vergangenen Stunden verheerende Schäden in Irland und Großbritannien angerichtet. In den frühen Morgenstunden des 25. Januar traf der Sturm mit voller Wucht auf die beiden Länder. Tragischerweise meldete die Polizei in Irland den Tod eines Mannes, der ums Leben kam, als ein Baum auf sein Auto fiel. Bedeutende Auswirkungen auf die Infrastruktur sind spürbar; Hunderttausende Haushalte in Irland sind derzeit ohne Strom.
Die Wetterdienste Met Éireann und das Met Office geben Warnungen wegen Schnee und Eis heraus. Reisen in Schottland wurden von der Polizei aufgrund der extremen Wetterbedingungen ausdrücklich abgeraten. Der öffentliche Alltag in den besonders betroffenen Regionen liegt weitgehend brach, und die Aufräumarbeiten werden voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die meteorologischen Ausläufer des Sturms könnten zudem auch Deutschland erreichen. Meteorologe Delix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) warnte vor Sturmböen im Harz sowie orkanartigen Böen auf dem Brocken.
Zu erwartende Wetterbedingungen in Deutschland
Die Prognosen deuten darauf hin, dass auch in Hochlagen des Thüringer Waldes, der Rhön, dem Schwarzwald und den Alpen mit erheblichen Sturmböen zu rechnen ist. Auch wenn der Sturm Éowyn in Irland und Großbritannien seine Spuren hinterlässt, zeigt sich die weitere Entwicklung der Wetterbedingungen in Mitteleuropa als kritisch.
Zusammenhang mit dem Klimawandel
Der Sturm und seine verheerenden Auswirkungen stehen in einem größeren Kontext, der den Klimawandel betrifft. Ein neuer Bericht der Arbeitsgruppe I des Weltklimarats (IPCC), veröffentlicht im August 2021, verdeutlicht die rapide Zunahme von Extremwetterereignissen. Die Oberflächentemperatur der Erde steigt schneller als je zuvor in den letzten 2000 Jahren. Dies führt nicht nur zu einer ungebremsten Zunahme des Meeresspiegels, sondern auch zu einer Ansteigung der Treibhausgaskonzentrationen.
Der Mensch ist die Hauptursache für den Klimawandel, und Extremwetterereignisse wie die Hitzewellen in Nordamerika oder die Hochwasserkatastrophe in Deutschland im Juli 2021 sind eine direkte Folge dessen. Während ein Großteil der Welt mit den enormen Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert wird, wie zum Beispiel Dürren in Madagaskar oder Küstenüberschwemmungen, ist die Wahrscheinlichkeit von Starkregenfällen in Westeuropa um das 1,2- bis 9-fache gestiegen.
Angesichts der aktuellen Ereignisse wird deutlich, dass die Anpassung an die klimatischen Veränderungen unerlässlich ist, um zukünftigen Katastrophen vorzubeugen. Zu den dringend erforderlichen Maßnahmen gehört es, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und die Treibhausgasemissionen signifikant zu reduzieren. Die Forderungen an die Bundesregierung, den Klima- und Umweltschutz zu priorisieren, erneuerbare Energien auszubauen und den fossilen Energiesektor abzubauen, werden immer lauter.
Mit dieser kritischen Situation in Irland und Großbritannien sowie den drohenden Sturmböen in Deutschland wird deutlich, wie zentral das Thema Klimaschutz in der heutigen Zeit ist. Ohnmächtige Naturgewalten wie Sturm Éowyn fordern uns auf, Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um zukünftige Krisen zu vermeiden.