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Leuchtturm von La Coubre droht der Abriss – Küstenschutz in Gefahr!

Der historische Leuchtturm von La Coubre in Frankreich könnte wegen steigender Erosion abgerissen werden. Wie der Klimawandel Küsten bedroht und was dies für die Region bedeutet, erfahren Sie hier.

Der Leuchtturm von La Coubre, der majestätisch an der Atlantikküste Frankreichs thront, ist in ernsthaftem Gefahr. Die zuständigen Behörden haben entschieden, dass im Fall einer Erosion, die das Wasser bis auf 65 Meter an den Leuchtturm heranführt, ein Abriss unvermeidbar ist. Dies würde das Ende für eine Landmarke bedeuten, die seit 121 Jahren in Betrieb ist und eine Höhe von 64 Metern erreicht. Das Leuchtfeuer des Turms hat eine bemerkenswerte Reichweite von 52 Kilometern und war ursprünglich 1,8 Kilometer von der Küste entfernt. Der aktuelle Abstand beträgt lediglich knapp 130 Meter, was die Dringlichkeit der Situation verdeutlicht.

Die Erosion an der Küste, die durch den Anstieg des Meeresspiegels verstärkt wird, stellt eine akute Bedrohung für den Leuchtturm dar. Laut Remszeitung sind in den letzten zwei Jahren andere Küstengebiete, wie das in Soulac-sur-Mer, bereits aufgegeben worden. Dort wurden Ferienanlagen abgerissen, da das Meer unaufhaltsam näher rückte. Experten warnen, dass bis zu 50.000 Wohnungen in der Region von einer ähnlichen Situation betroffen sein könnten.

Historie des Leuchtturms von La Coubre

Der Leuchtturm von La Coubre (Phare de la Coubre) hat eine faszinierende Geschichte. Er befindet sich an der „Pointe de La Coubre“, nördlich der Gironde-Mündung und 15 Kilometer von Royan entfernt. Der 1860 mit einem kaiserlichen Erlass angelegte Dunkelsteinleuchtturm wurde 1895 eingeweiht und ist der höchste Leuchtturm im Departement Charente-Maritime. Im Jahr 1907 kollabierte der ursprüngliche Steingleuchtturm, gefolgt von den Erbau der heutigen Struktur, die den Schiffen helfen sollte, den gefährlichen Sandbänken in der Mündung auszuweichen.

In den vergangenen Jahren ist der Leuchtturm für Besucher zugänglich geworden. Von Februar bis November können diese die 300 Stufen erklimmen und werden mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Côte Sauvage, die Strände, den La Coubre Wald und die Gironde-Mündung belohnt. Dazu gehört auch der Cordouan-Leuchtturm, der zu den bekanntesten Leuchttürmen Frankreichs zählt. Ein Museum, das die Geschichte der verschiedenen Leuchttürme in der Region erzählt, wurde 100 Jahre nach der Inbetriebnahme eröffnet und zeigt wertvolle marine Objekte und historische Geräte.

Küstenerosion und ihre Folgen

Die drohende Erosion und der mögliche Abriss des Leuchtturms sind nicht nur lokal relevant, sondern stehen auch im Zusammenhang mit einem globalen Phänomen. Laut European Scientist könnte die Erosionsrate an Felsküsten bis 2100 um das Zehnfache steigen. Küstenerosion ist ein natürlicher Prozess, doch der menschgemachte Klimawandel beschleunigt diese Veränderungen erheblich. Forscher haben herausgefunden, dass die Küstenerosion in der Regel besonders stark ist, verstärkt durch Ebbe, Flut und Wind.

Die wissenschaftlichen Studien zeigen, dass in den kommenden Jahrzehnten bis zu 22 Meter Küstenlinie zurückweichen könnten. Dies stellt nicht nur eine große Herausforderung für historische Stätten wie den Leuchtturm von La Coubre dar, sondern auch für viele Gemeinden entlang der Küste, die sich gegen die Unausweichlichkeit der Natur wehren müssen.

Insgesamt stehen die Bemühungen, den Leuchtturm zu retten, unter einem dunklen Stern. Zwei Petitionen wurden bereits ins Leben gerufen, um entweder den Leuchtturm zu retten oder zumindest zu versetzen. Bisher gibt es jedoch kein festgelegtes Datum für den Abriss, da dieser von der Geschwindigkeit der Erosion abhängt. Der Präsident der Regionalbehörde hat bereits erklärt, dass der Kampf gegen das Meer verloren sei.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
en.wikipedia.org
Referenz 3
www.europeanscientist.com
Quellen gesamt
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