
Die Discounterlandschaft in Deutschland ist im Wandel. Thomas Philipps setzt dabei auf einen deutlichen Ausbau seines Filialnetzes. Aktuell betreibt das Unternehmen 260 Märkte, vor allem in Ostdeutschland und Nordrhein-Westfalen. Für das kommende Jahr sind acht bis zehn Neueröffnungen geplant, darunter die erste Filiale, die am 8. Februar 2025 in Varel, Niedersachsen, eröffnet wird. Außerdem kündigte Marco Fitz, Bereichsleiter Immobilien, an, dass das Unternehmen im Jahr 2026 etwa zehn weitere neue Märkte eröffnen will.
Um den Kunden gerecht zu werden und die Marktpräsenz zu stärken, verfolgt Thomas Philipps das Ziel, jährlich rund 15 bestehende Filialen zu renovieren oder in größeren Standorten umzuziehen. Im Jahr 2024 konnte bereits ein erfolgreicher Umzug in Meppen realisiert werden, der kleinere Märkte gegen größere austauschte. Das Unternehmen möchte durch diese Maßnahmen „weiße Flecken“ schließen und sein Wachstum vorantreiben, sowohl in Deutschland als auch in Österreich, wo jährlich vier bis fünf Neueröffnungen geplant sind.
Der Discounter-Wettbewerb gewinnt an Fahrt
Parallel zu den Expansionsplänen von Thomas Philipps expandiert auch Woolworth massiv. Das Unternehmen plant, innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre die Zahl seiner Filialen auf insgesamt 1.500 in Deutschland zu erhöhen. Woolworth setzt dabei auf Innenstädte und Fachmarktzentren, sieht jedoch hohe Mietkosten und starke Konkurrenz im Nonfood-Segment als große Herausforderungen an. Um seine Position als Nahversorger zu festigen, bietet Woolworth ein Sortiment von rund 10.000 Standardartikeln, ergänzt durch saisonale Produkte.
Der Trend zu Discountern wird in der aktuellen Marktlage verstärkt. Wirtschaftliche Turbulenzen und steigende Preise lassen viele Verbraucher zu günstigeren Anbietern wechseln, wodurch die Anzahl der Discounter-Filialen in Deutschland auf über 16.000 steigt. In den letzten Jahren eröffnete Aldi Süd über 70 neue Märkte und plant, bald über 2.000 Standorte zu betreiben. Lidl folgt diesem Beispiel mit über 35 neuen Filialen und einer optimierten Umsatzbetrachtung pro Standort.
Marktentwicklung und zukünftige Ausrichtung
Die Supermärkte profitierten während der Corona-Pandemie von einem erhöhten Interesse der Kunden am One-Stop-Shopping, doch die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen scheinen diesen Trend umzukehren. Discounter gewinnen zunehmend Marktanteile, und die großen Anbieter wie Aldi und Lidl konzentrieren sich auf bessere Standorte und eine höhere Wirtschaftlichkeit. Beispielsweise werden Filialen, die weniger als fünf Millionen Euro Umsatzpotential aufweisen, nicht mehr in Betracht gezogen.
Während sich Aldi und Lidl mit ihren Entwicklungen vermehrt auch ins Ausland orientieren, bleibt Thomas Philipps seiner Kernstrategie in Deutschland treu. Insbesondere die Renovierung und der Umzug bestehender Märkte zur Schaffung eines effizienteren Filialnetzes sind Kernbestandteile ihrer Expansionsstrategie, die auf einen nachhaltigen langfristigen Erfolg abzielt. Die Entscheidung, in größere und modernere Standorte zu investieren, wird nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens entscheidend sein.
Insgesamt bleibt die Situation auf dem deutschen Discountermarkt dynamisch, und die Pläne der verschiedenen Anbieter zeigen, dass der Wunsch nach Wachstum und Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden größer denn je ist.