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Bayern investiert Millionen: Weiterbildung und Zuwanderung gegen Fachkräftemangel!

In Bayern steigen die Arbeitslosenzahlen, während gleichzeitig Fachkräfte gesucht werden. Arbeitsagenturen investieren Millionen in Weiterbildung und fördern Zuwanderung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

In Bayern steigt die Arbeitslosigkeit, während gleichzeitig ein massiver Fachkräftemangel beklagt wird. Markus Schmitz, der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, stellt klar, dass diese Situation kein Widerspruch darstellt. Um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurden umfangreiche Maßnahmen angekündigt. Schmitz hebt hervor, dass sowohl Weiterbildung als auch Zuwanderung entscheidende Faktoren sind, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Für das Jahr 2025 plant der Freistaat, 670 Millionen Euro in die Weiterbildung zu investieren, was 55 Millionen Euro mehr ist als im Vorjahr. Dennoch gibt Schmitz zu, dass solche Investitionen allein nicht ausreichen werden, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken.

Die Notwendigkeit einer höheren Zuwanderung von Fachkräften wird als entscheidend angesehen, um den Wohlstand in Bayern zu sichern. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung in der Prognose für 2025: Schmitz erwartet auch dann ein „sorgenvolles Jahr“ mit weiter ansteigender Arbeitslosigkeit, vor allem infolge von Konjunkturschwäche und einem sich verändernden Strukturwandel. Trotz des Wachstums in sozialversicherungspflichtigen Jobs, wird die Beschäftigung langsamer zunehmen, insbesondere in den Bereichen Erziehung, Pflege und Unterricht, während Branchen wie die Industrie, das Bauwesen sowie das Kraftfahrzeuggewerbe zunehmend Stellen abbauen.

Zuwanderung als Schlüssel zur Deckung des Fachkräftebedarfs

Die Politik erkennt ebenfalls die Bedeutung der Zuwanderung. Ende Juni 2023 beschloss der Bundestag Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland. Dabei bleibt die Fachkräftelücke weiterhin erheblich. Im Mai 2023 waren knapp 767.000 Stellen unbesetzt, und Experten schätzen, dass bis 2026 etwa 240.000 Fachkräfte fehlen werden. Die Bundesregierung plant, hochqualifizierte Akademiker sowie Fachkräfte aus Handwerk und Pflege verstärkt ins Land zu holen, wobei insbesondere die Einwanderung für Fachkräfte, Hochschulabsolventen und Personen mit anerkanntem Abschluss erleichtert werden soll. Voraussetzung ist ein gültiger Arbeitsvertrag und gleichwertige Beschäftigungsbedingungen.

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz spielt eine zentrale Rolle in dieser Strategie. Arbeitgeber müssen die Sprachkenntnisse ihrer Mitarbeiter prüfen, wobei spezialisierte IT-Kräfte von dieser Regelung ausgenommen sind. Eine bedeutende Neuerung ist die Einführung der „Chancenkarte“, die Menschen ohne Arbeitsvertrag eine Einreise ermöglicht, basierend auf einem Punktesystem. Diese Reform wird von der Regierung mit der Schätzung unterstützt, dass jährlich rund 60.000 Fachkräfte ins Land kommen könnten.

Herausforderungen der Integration

Trotz der positiven Aussicht auf Zuwanderung bleibt die Integration von Neuankömmlingen in das deutsche Arbeitssystem eine große Herausforderung. Studien zeigen, dass junge Migrantinnen und Migranten häufig nicht über die notwendigen formalen oder sprachlichen Voraussetzungen verfügen, um direkt in ihrem Berufsfeld arbeiten zu können. Die duale Ausbildung spielt hier eine entscheidende Rolle, da viele Migranten ihre Ausbildung doppelt so häufig abbrechen wie deutsche Auszubildende.

Nach aktuellem Stand gibt es in Deutschland etwa 1,73 Millionen offene Stellen, dennoch kämpfen viele Migranten mit einer mangelhaften Integration. Ein Forschungsprojekt zeigt, dass individuelle Voraussetzungen wie Vorbildung und Motivation sowie soziale Unterstützung am Arbeitsplatz entscheidend für den Erfolg einer Ausbildung sind. Gute Sprachkenntnisse können die Kündigungsbereitschaft bei zugewanderten Azubis signifikant senken, was die Notwendigkeit von Sprachförderprogrammen unterstreicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bayerische Regierung und die Bundesregierung auf eine Kombination aus Weiterbildung und Zuwanderung setzen müssen, um den wachsenden Fachkräftemangel zu beheben. Während Investitionen in Ausbildungsprogramme unerlässlich sind, wird die Herausforderung bestehen bleiben, eine zuverlässige und effektive Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt zu gewährleisten.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.deutschlandfunk.de
Referenz 3
www.sueddeutsche.de
Quellen gesamt
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