
Der Übergang von der Fußballkarriere in ein neues Berufsleben ist für viele ehemalige Profis eine Herausforderung. In dieser Phase finden viele Spieler außergewöhnliche Wege, um sich neu zu definieren und ihre Talente in anderen Bereichen zu nutzen. Ein aktueller Artikel von rbb24 beleuchtet die Schicksale von zehn ehemaligen Profis, die nach ihrem Abschied vom Fußball interessante Berufe ergriffen haben.
Ein besonders kreatives Beispiel ist der ehemalige türkische Nationalspieler Ilhan Mansiz, der nach seiner Zeit auf dem Platz als Eiskunstläufer Karriere machen wollte. Trotz des beeindruckenden Versuchs zwischen 2010 und 2014 blieb er von der Olympia-Qualifikation jedoch verschont. Auch Timo Rost, der 226 Mal für Energie Cottbus spielte, hat die branchenspezifische Verbindung nicht ganz verlassen und entwickelt nun einen eigenen Energy-Drink namens „Seven Heaven“.
Vielfältige berufliche Neuausrichtungen
Nico Patschinski, der für Union Berlin und andere Vereine stürmte, hat sich als Busfahrer in Hamburg einen Neuanfang geschaffen, nachdem er zahlreiche Jobs ausprobiert hatte. Carsten Ramelow hingegen, der 2002 Vize-Weltmeister wurde, engagiert sich in der Veranstaltungsvermarktung und führt die Vereinigung der Vertragsfußballer als Präsident an. Artur Wichniarek hat seine Karriere mit einer Bäckerei in Polen und einer Investition in eine Möbelhauskette fortgeführt.
Das Beispiel von Neven Subotic ist besonders faszinierend. Der ehemalige Unioner hat eine Stiftung gegründet, um Trinkwasserprojekte in Afrika zu unterstützen, und hat fast 500 Brunnen errichtet. Diese Engagements stehen im Einklang mit seinem Lebensweg, der ihn von einem talentierten Nachwuchsverteidiger zu einem der besten Innenverteidiger in Europa, gefördert von Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund, führte. In jungen Jahren war Subotic ein wohlhabender Mann, der in einem großen Haus lebte und sich in einem extravaganten Lebensstil verlor.
Nach dem Rücktritt vom Profifußball 2021 fiel Subotic jedoch eine entscheidende Transformation zu. Er verkaufte sein Haus und die Autos und setzte sich mit Fragen zu seinem Lebenssinn auseinander. Laut aktiv-online engagiert er sich weiterhin stark für seine Stiftung, die er 2012 ins Leben rief.
Das Schicksal anderer Mannschaftskameraden und die Suche nach Identität
Für viele ehemaligen Profis ist der Weg nach der Karriere ähnlich steinig. Das zeigt der Überblick über 29 Spieler in einem Artikel von fussballfieber.de, der die Schwierigkeiten ehemaliger Profis beleuchtet, in einem neuen Beruf Fuß zu fassen. Während einige wie Eike Immel als Trainer in der Kreisliga tätig sind, haben andere unkonventionelle Wege gewählt, wie etwa Johan Micoud, der ein Weingut in Bordeaux betreibt.
Die Geschichten dieser Profis verdeutlichen, wie vielfältig und herausfordernd die Neuausrichtung nach einer aktiven Sportkarriere sein kann. Es bleibt abzuwarten, wie viele weitere ehemalige Spieler ihren Weg finden, ihre Erfahrungen und Fähigkeiten in neuen Lebensbereichen anzuwenden.