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Sturm sorgt für Netzengpass: Baden-Württemberg, spart Strom!

Eine Windfront führt am 24.01.2025 in Baden-Württemberg zu einem erwarteten Netzengpass. TransnetBW warnt vor hohen Strompreisen und empfiehlt Verbrauchern, Strom zu sparen.

Die energiepolitische Situation in Baden-Württemberg wird heute, am 24. Januar 2025, durch eine durchziehende Windfront beeinflusst. Diese führt zu einer verstärkten Windeinspeisung in Norddeutschland und hat Auswirkungen auf die gesamte Region. Laut Schwäbische ist zwischen 21:00 und 23:00 Uhr ein deutlicher Netzengpass zu erwarten.

Dieser Engpass entsteht durch ein Überangebot an Windstrom, das die Großhandelspreise an der Strombörse sinken lässt. TransnetBW, der zuständige Netzbetreiber, hat prognostiziert, dass das bestehende Stromnetz nicht ausreichend für diese windreichen Stunden ausgelegt ist. Die Gefahr einer Überlastung der Leitungen ist in diesen Zeiten enorm, wobei die Stromversorgung dennoch sichergestellt bleibt, auch durch Importe aus dem Ausland.

Vorbereitungen und Empfehlungen zum Stromsparen

Um die Auswirkungen des bevorstehenden Engpasses zu mildern, hat die Energiewende-App StromGedacht bereits um 18:00 Uhr den Netzstatus „Orange“ ausgelöst, was auf eine angespannte Situation hinweist. Nutzer der App erhalten Push-Benachrichtigungen mit der dringenden Empfehlung, den Stromverbrauch zu reduzieren. Empfohlen wird, die Nutzung von Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Geschirrspülern sowie das Laden von Elektroautos auf Zeiten vor oder nach dem Engpass zu verschieben, um den Bezug von teurem und CO₂-intensivem Strom aus dem Ausland zu minimieren. Diese Maßnahmen tragen zur Stabilität des Stromnetzes bei und reduzieren unnötige Kosten, die letztlich von den Endverbrauchern getragen werden.

Die App schaltet auf Orange, wenn die zur Verfügung stehende elektrische Leistung aus Marktkraftwerken unter 500 Megawatt (MW) sinkt. Diese Engpässe sind in der Regel eine Folge der hohen Windeinspeisung in Norddeutschland. Vor allem die Industrie im Süden Deutschlands hat sich bisher mit günstigem Strom eingedeckt, jedoch sind die Kapazitäten des bestehenden Netzes begrenzt. Als weitere Ursachen für solche Engpässe gelten Wartungsarbeiten, technische Störungen sowie bereits ausgelastete Kraftwerke.

Zukunft der Stromnachfrage in Deutschland

Die Prognosen zur Stromnachfrage in den kommenden Jahren werfen ein zusätzliches Licht auf die aktuellen Herausforderungen. Die Analyse von McKinsey zeigt, dass der Nettostromverbrauch langsamer steigen könnte als bisher geplant. Dies hängt unter anderem mit einer schwachen Wirtschaftslage sowie dem verzögerten Hochlauf von Elektromobilität und anderen Technologien zusammen. Bis 2030 wird eine Nachfrage von 530 TWh prognostiziert, was unter den Annahmen der EEG-Novelle liegt.

Die Schätzungen für 2035 sehen einen Bedarf von bis zu 635 TWh vor. Um diesem Bedarf besser gerecht zu werden, könnte der bedarfsorientierte Ausbau der erneuerbaren Energien und des Netzes die nötigen Investitionen bis 2035 von 700-850 Mrd. Euro auf 450-550 Mrd. Euro senken. Dies könnte auch eine Reduzierung der Stromkosten von derzeit rund 50 Cent pro kWh auf 36-38 Cent pro kWh zur Folge haben.

Aktuelle Marktentwicklungen zeigen, dass das jährliche Wachstum der Stromnachfrage begrenzt sein könnte, was sich positiv auswirken würde, etwa durch geringere Investitionsbedarfe im Bereich erneuerbarer Energien. Die Situation in Baden-Württemberg verdeutlicht jedoch eindringlich, dass die Anpassungsfähigkeit des Stromnetzes und die Verhaltensempfehlungen an die Verbraucher entscheidend sind für die Bewältigung künftiger Herausforderungen.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
www.solarserver.de
Referenz 3
www.mckinsey.com
Quellen gesamt
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