
Der Bahnübergang am Westerburger Weg in Huntlosen, einem Ortsteil der Gemeinde Großenkneten in Niedersachsen, bleibt zwischenzeitlich weiterhin gesperrt. Die Sperrung besteht seit dem 5. Oktober 2023 und zieht sich mittlerweile über mehr als 15 Monate. Diese lange Dauer ist hauptsächlich auf Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung sowie auf aufwändige technische Anforderungen zurückzuführen. Ein konkretes Datum für die Wiedereröffnung des Übergangs wurde bislang nicht kommuniziert. Laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn (DB) sind jedoch die Arbeiten am Stellwerk und der Querung in der Endphase.
Derzeit finden die letzten Montagearbeiten am Stellwerk statt. Ein neu installiertes Stellpult befindet sich in der Abnahme durch einen Fachmann. Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss der Bahnübergang technisch in das Stellwerk integriert werden, was eine anspruchsvolle und ressourcenintensive Aufgabe darstellt. Die Verzögerung im Zeitplan ergibt sich durch Materialengpässe, bei denen Einzelanfertigungen wie das Stellpult und neue Stellhebel nicht vorrätig waren. Die notwendigen Tiefbauarbeiten, einschließlich der Erneuerung der Schrankenanlage sowie des Belags, konnten hingegen bereits im Sommer 2024 abgeschlossen werden.
Verlängerung der Sperrung
Wie die Gemeinde Großenkneten berichtet, wurde die Sperrung des Bahnübergangs bis voraussichtlich zum 27. Januar 2025 verlängert. Diese Entscheidung fiel aufgrund der Komplexität der noch notwendigen Arbeiten. Zusätzlich betrifft die Sperrung auch andere Übergänge, wie den am Feldweg nahe dem Huntloser Bach und den am Schützenhofweg, die zwischen dem 22. und 24. Januar 2025 ebenfalls gesperrt sein werden. Umleitungen für die betroffenen Bahnübergänge werden ausgeschildert, während alternative Übergänge wie die Sannumer Straße und Zum Breitenstrohe mit einer Besetzung durch einen Posten versehen sind. Diese Maßnahme sorgt allerdings nur für geringfügige Einschränkungen im Verkehr.
Bauamtsleiter Hendrik Behrends äußerte seine Unzufriedenheit über die lange Dauer der Sperrung und die damit verbundenen Beschwerden der Anwohner. Die Gemeinde hat in diesem Prozess allerdings keinen Einfluss, da die Baumaßnahmen in den Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn fallen.
Kontext und Herausforderungen
Bahnübergänge stellen nicht nur ein logistische Problem dar, sondern sind auch häufig eine Quelle für Stress im Straßenverkehr. Gemäß dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) verursachen sie nicht nur Lärmbelästigungen und Schadstoffe, sondern können auch die Bahnreisenden durch längere Schließzeiten der Schranken behindern. Dies fördert potenziell riskantes Verhalten bei Verkehrsteilnehmern.
Im Rahmen der Bemühungen, solche Probleme zu minimieren, investiert der Bund jährlich etwa 75 Millionen Euro in Baumaßnahmen zur Beseitigung gefährlicher Bahnübergänge. Die Anzahl der Bahnübergänge in Deutschland ist in den letzten Jahren stetig gesunken, von 28.336 im Jahr 2005 auf 22.545 im Jahr 2020. Das Eisenbahnkreuzungsgesetz regelt dabei sowohl die Vermeidung neuer Bahnübergänge als auch die Beseitigung bestehender. Bei Neubauten von Straßen, die Bahnstrecken kreuzen, ist mittlerweile der Bau von Brücken vorgeschrieben, um zukünftige Konflikte zu verhindern.
Daher ist es von Bedeutung, dass die notwendigen Arbeiten am Bahnübergang in Huntlosen zügig voranschreiten, um sowohl die Sicherheit der Bürger als auch einen reibungslosen Verkehrsfluss zu gewährleisten. Kreiszeitung berichtet über die Fortschritte, während die Gemeinde Großenkneten in ihrer Mitteilung auf die Herausforderungen hinweist. Zudem gibt das BMDV wertvolle Hintergrundinformationen zur allgemeinen Problematik von Bahnübergängen und den geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen.