
Der Sturm Éowyn hat das öffentliche Leben in Irland und Teilen Großbritanniens massiv beeinträchtigt. Mit Windböen von bis zu 183 km/h, die als der höchste Wert seit Beginn der Datenerfassung in Irland gemessen wurden, trat die Warnstufe Rot in Kraft. Diese führte dazu, dass irische Behörden die Bevölkerung eindringlich aufforderten, zu Hause zu bleiben und alle nicht notwendigen Reisen zu unterlassen, wie Weser-Kurier berichtet.
Am Freitag, dem 24. Januar 2025, waren fast eine Million Gebäude in Irland und Nordirland ohne Strom. Besonders betroffen waren die Regionen Nordirland, Nordengland und Schottland, wo der Sturm bereits in der Nacht zum Freitag spürbar wurde. In Irland richtete der Orkan schwere Schäden an, wobei auch teils massive Internetausfälle gemeldet wurden. Schottlands Vizeregierungschefin, Kate Forbes, betonte die Notwendigkeit, den Anweisungen der Polizei zu folgen und Reisen zu vermeiden.
Schulschließungen und Verkehrsbehinderungen
In den betroffenen Gebieten bleiben zahlreiche Schulen und Bildungseinrichtungen geschlossen. Der Flugverkehr wurde stark eingeschränkt, mit rund 1.000 ausgefallenen Flügen an Flughäfen wie Dublin, Edinburgh, London-Heathrow und Glasgow. Auch die Bahnen Irlands standen weitgehend still, was die Mobilität der Bevölkerung zusätzlich einschränkte.
Ein großer Internetanbieter berichtete von Teilausfällen, die viele Nutzer betroffen haben. Der britische Wetterdienst warnte vor Lebensgefahr aufgrund der extremen Bedingungen. Dazu bemerkte Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD), dass es zwar auch in Deutschland zu Auswirkungen des Sturms kommen könnte, diese jedoch nicht so gravierend sein würden wie in den betroffenen britischen Regionen.
Die Rolle des Klimawandels
Im Zuge solcher Naturereignisse werden zunehmend die Auswirkungen des Klimawandels thematisiert. Eine Analyse der Initiative World Weather Attribution hebt hervor, dass Extremwetterereignisse wie der Sturm Éowyn aufgrund der globalen Erwärmung zunehmen werden. Die Studie prüft den Einfluss des Klimawandels auf Wetteranomalien und warnt vor häufigeren und intensiveren Extremereignissen in der Zukunft. Diese Entwicklungen stehen auch im Kontext der vergangenen Sturmtiefs, wie dem Sturmtief „Boris“, das schwere Niederschläge und Überschwemmungen in Mitteleuropa verursachte, wie Tagesschau berichtet.
Mit Blick auf die jüngsten Klimadaten ist der Anstieg der globalen Temperatur seit der vorindustriellen Ära um 1,3 Grad Celsius besorgniserregend. Der Klimawandel hat nicht nur die Wahrscheinlichkeit für solche Extremwetterereignisse verdoppelt, sondern auch die Intensität von Niederschlägen um bis zu sieben Prozent erhöht. Diese Entwicklungen machen es notwendig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen.
Die Auswirkungen des Sturms Éowyn werden voraussichtlich noch einige Zeit spürbar sein, da die Wetterdienste weiterhin vor weiteren Unwettern warnen. Die betroffenen Regionen arbeiten daran, die Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen und die Sicherheit der Bevölkerungen zu gewährleisten.