
Franz Klammer, die Legende im Skirennsport, wird oft als der erfolgreichste Abfahrer in der Geschichte des Weltcups bezeichnet. In den 1970er Jahren feierte er sensationelle Erfolge, als er das Hahnenkammrennen auf der legendären Streif drei Jahre in Folge gewann. Sein vierter Triumph folgte 1984, der nicht nur ihn, sondern auch die zahllosen Zuschauer in Ekstase versetzte, die Zäune niederreißen und Klammer mit Begeisterung huldigen. Der Flair und die Leidenschaft, die das Hahnenkammrennen umgeben, prägen bis heute die Veranstaltung, die Zehntausende von Fans anzieht. An dem Samstag, an dem dieser Artikel verfasst wurde, fand erneut ein Rennen auf der Streif statt, das an die großen Traditionen der Vergangenheit anknüpft.
Das Hahnenkammrennen in Kitzbühel ist ein bedeutendes Ereignis im internationalen Skirennsport und findet seit 1894/95 statt. Im Jahr 2024 wird es zum 84. Mal ausgetragen, ein weiteres Zeichen für die ungebrochene Popularität dieser Veranstaltung. Die Abfahrt, die auf 1.665 Metern beginnt und auf 805 Metern endet, gilt aufgrund ihrer Hochgeschwindigkeitsabschnitte als eine der härtesten Strecken der österreichischen Alpen. Besonders spektakulär ist die steilste Stelle, die „Mausefalle“, wo Rennfahrer Sprünge von bis zu 80 Metern absolvieren und Geschwindigkeiten von über 140 km/h erreichen. Ein Rekord von Michael Walchhofer bleibt bei unglaublichen 153 km/h aus dem Jahr 2006 stehen.
Tradition und Begeisterung
Die erste Ausführung des Hahnenkammrennens fand 1937 statt, als Thaddäus Schwabl als Erster die Ziellinie überquerte. Im Laufe der Jahre hat sich das Rennen zu einem internationalen Highlight entwickelt. Der erste internationale Hahnenkamm-Sieger war 1931 Gordon N. Cleaver. Das Rennen zieht nicht nur Athleten, sondern auch prominente Zuschauer an, die die Aufregung und den Nervenkitzel hautnah erleben wollen. Über 1.400 Personen sind während der Renntage im Einsatz, um die Veranstaltung reibungslos zu gestalten. Dabei kommen Sicherheitsmaßnahmen zum Einsatz, die über 10.000 Meter Zuschauerzäune und Sicherheitsnetze umfassen, um das Wohl der Zuschauer und Athleten zu gewährleisten.
In der Geschichte des Hahnenkammrennens gibt es zahlreiche beeindruckende Rekorde. Der Streckenrekord von Fritz Strobl aus dem Jahr 1997 steht bei 1:51,58 Minuten. Außerdem hat Anderl Molterer mit neun Siegen den Titel „Mister Hahnenkamm“ inne, und Didier Cuche ist der Abfahrts-Rekordhalter mit fünf Siegen auf der Streif. Ebenso bemerkenswert sind die sechs Sportler, die das Kitzbühel-Triple – Abfahrt, Slalom und Kombination – gewonnen haben. Auch für deutsche Athleten ist Kitzbühel von großer Bedeutung, wie die Siege von Christian Neureuther, der 1979 den Slalom gewann, und Felix Neureuther, der 2010 und 2014 triumphierte, zeigen.
Über die Jahrzehnte hat sich die Zuschauerzahl kontinuierlich erhöht; von 21.000 in den 1970er Jahren auf bemerkenswerte 99.000 im Jahr 1999. Jedoch gab es auch Rückschläge wie die Geisterrennen in 2021, als aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen keine Zuschauer zugelassen waren. Trotz solcher Herausforderungen bleibt das Hahnenkammrennen ein faszinierendes Event, das Tradition, Geschichte und sportliche Spitzenleistungen vereint.
Das Hahnenkammrennen ist nicht nur ein Wettkampf, sondern ein Erlebnis, das Skifans zusammenbringt und die alpine Sportkultur feiert. Der Geist von Franz Klammer und vielen anderen Legends ist ein wesentlicher Teil dieser aufregenden Tradition, die stets neue Rekorde und unvergessliche Momente schafft.