
Am Samstag, den 24. Januar 2025, findet am Brandenburger Tor in Berlin eine bedeutende Demonstration unter dem Motto „Lichtermeer für Demokratie und gegen den Rechtsruck“ statt. Die Veranstaltung, die von den Organisationen Campact, Fridays for Future und Eltern gegen Rechts organisiert wird, erwartet eine Teilnehmerzahl von etwa 10.000, obwohl mit einer höheren Zahl gerechnet wird. Der Beginn der Veranstaltung ist für 16:30 Uhr angesetzt. Zu den prominenten Rednern gehören Luisa Neubauer von Fridays for Future und Publizistin Carolin Emcke. Die Demonstranten sind aufgerufen, Taschenlampen, Lichterketten und Kerzen mitzubringen, um ihre Botschaft zu verstärken und in einem symbolträchtigen Lichtermeer zusammenzustehen. Die Organisationen betonen, dass sie ihre Demokratie und Gesellschaft nicht den Rechtsextremen und dem Hass überlassen werden.
Diese Kundgebung ist Teil einer breiteren Protestwelle, die seit einem Monat in Deutschland anhält und sich gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft richtet. Verschiedene Berichte verweisen auf die Rekordteilnahme an diesen Protesten, die Millionen Menschen mobilisiert haben, und sprechen von der größten Massenbewegung in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Demonstrationen sind flächendeckend und erstrecken sich auch auf kleinere Gemeinden und Kleinstädte. Das Spektrum der Teilnehmenden reicht von links außen bis zum konservativen Lager, wobei sogar konservative Politiker die Proteste unterstützen.
Demokratische Werte im Fokus
Die Veranstalter fordern von den demokratischen Parteien, eine Zusammenarbeit mit der AfD rigoros auszuschließen. Zudem wird die neue Bundesregierung aufgefordert, wirksame Maßnahmen gegen Hass und Lügen auf Social-Media-Plattformen zu ergreifen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem die AfD, US-Präsident Donald Trump und rechtspopulistische Strömungen scharf kritisiert werden. Die zunehmende Unzufriedenheit über die politische Entwicklung und das Erstarken rechtsextremer Ideologien motiviert viele Menschen, die zuvor möglicherweise noch nicht an Demonstrationen teilgenommen haben, sich aktiv zu engagieren.
Der Soziologe Dieter Rucht beschreibt die aktuelle Protestwelle als einen Ansteckungseffekt, der durch umfangreiche Medienberichterstattung verstärkt wird. Viele Menschen bekennen sich zu den Protesten, auch in Städten, in denen die AfD stark vertreten ist, was den Mut der Teilnehmenden zeigt. Das neu gegründete Bündnis „Hand in Hand“ umfasst bereits etwa 800 Gruppen und Organisationen, was die Schlagkraft der Bewegung unterstreicht.
Ein Ausblick auf die Wirkung von Protesten
Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen könnte diese massive Mobilisierung von Bedeutung sein, trotz der Ungewissheit über deren Einfluss auf die politische Landschaft. Rucht äußert sich skeptisch, ob die Proteste in der Lage sind, Menschen mit rechtsextremen Ansichten zu überzeugen. Es besteht die Gefahr einer Verhärtung der Fronten zwischen den politischen Lagern. Ein Prüfverfahren zur möglichen Untersagung der AfD könnte darüber hinaus Jahre in Anspruch nehmen und wird von vielen als unpraktisch und opportunitätswidrig angesehen.
Die Demonstration am Brandenburger Tor ist daher nicht nur ein Zeichen gegen den Rechtsruck, sondern auch ein Ausdruck des kollektiven Widerstands für die Werte der Demokratie und gegen den Hass, wie t-online.de, Tagesspiegel und rbb24 berichten.