
Am Freitagmorgen kam es in Aschersleben, Sachsen-Anhalt, zu einem tragischen Verkehrsunfall, der eine 58-jährige Frau das Leben kostete. Der tödliche Unfall ereignete sich um 5:31 Uhr, als ein Linienbus auf der Güstener Chaussee in Richtung A36 unterwegs war. Der 65-jährige Busfahrer aus dem Salzlandkreis verlor offenbar aufgrund eines gesundheitlichen Problems die Kontrolle über das Fahrzeug.
Der Bus geriet in den Gegenverkehr und kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden Mitsubishi. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Fahrerin des Mitsubishi aus ihrem Fahrzeug geschleudert, während beide Fahrzeuge in der Böschung am rechten Fahrbahnrand zum Stillstand kamen. Tragischerweise traf der Notarzt ein, als die Frau bereits verstorben war. Der Busfahrer wurde vorsichtshalber wegen seines Gesundheitszustands ins Krankenhaus gebracht. Zwei Fahrgäste, 29 und 64 Jahre alt, blieben unverletzt.
Gesundheitsprobleme als Ursache?
Die Ermittlungen zum Unfallhergang sind bereits im Gange. Eventuelle gesundheitliche Schwierigkeiten des Fahrers werden derzeit untersucht, da solche Faktoren in einem anderen Vorfall kürzlich eine Rolle spielten. So kam es erst im August zu einem vergleichbaren Vorfall im sächsischen Vogtland, bei dem ein 62-jähriger Busfahrer aufgrund gesundheitlicher Probleme die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, was ebenfalls zu einem Unfall führte. In diesem Fall waren sieben Menschen verletzt worden, darunter ein 13-jähriges Mädchen.
Obgleich die Ermittlungen zu dem Ascherslebener Unfall noch andauern, zeichnen sie ein Bild von steigender Gefährdung im Straßenverkehr, besonders wenn gesundheitliche Probleme bei Fahrern im Spiel sind. In beiden Fällen gab es keinen Hinweis auf technische Defekte oder die Beteiligung anderer Fahrzeuge, was die Verantwortung des Fahrers noch mehr in den Fokus stellt.
Sicherheitslage im Straßenverkehr
Der Vorfall wirft zudem ein Licht auf die allgemeine Verkehrssicherheit in Deutschland. Laut einer Pressemitteilung der baden-württembergischen Regierung ist die Zahl der Verkehrstoten in vielen Regionen deutlich gesunken, auch im Vergleich zu den Vorjahren. Im Jahr 2022 starben rund 20% weniger Menschen im Straßenverkehr als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Diese Entwicklungen beruhen unter anderem auf Reformen im Straßenverkehrsrecht und der Einsetzung von Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Verkehrssicherheit ein kritisches Thema. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Hauptunfallursache: Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit war 2022 beteiligt an 112 Verkehrstoten. Auch Ablenkungen, etwa durch Mobiltelefone, haben einen spürbaren Anteil an schweren Unfällen.
Während die Zahl der schwerwiegenden Unfälle in einigen Bereichen abnimmt, ist die Tragödie in Aschersleben ein eindringlicher Reminder, dass jeder Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang nicht nur eine Zahl, sondern ein kurzer, präziser Einblick in die Gefahren des Straßenverkehrs darstellt. Die Polizei hat den Streckenabschnitt zwischen Aschersleben und der Autobahnauffahrt Aschersleben-Ost gesperrt, während die Bergung der Fahrzeuge und die Reinigung der Straße noch andauern.
Die kontinuierliche Überprüfung der Fahrerlaubnisse, regelmäßige Gesundheitschecks sowie die Unterstützung von Präventionsmaßnahmen könnten Wege sein, die Sicherheit im Straßenverkehr weiter zu erhöhen und solche tragischen Unfälle zu vermeiden.