
Die Messerattacke in Aschaffenburg hat am 24. Januar 2025 für landesweites Entsetzen gesorgt. Ein 28-jähriger afghanischer Mann wird verdächtigt, bei dieser Gewalttat zwei Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt zu haben. Die Vorwürfe umfassen zweifachen Mord, zweifachen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Bei den Opfern handelt es sich um einen zweijährigen Jungen marokkanischer Herkunft und einen 41-jährigen Deutschen. Die beiden Verletzten sind unter anderem ein zweijähriges syrisches Mädchen und eine Erzieherin, die einen Armbruch erlitten hat. Letztere hat mittlerweile das Krankenhaus verlassen, während das Kind noch bis Montag zur Beobachtung in der Klinik bleibt.
Der Verdächtige, der sich derzeit in einer psychiatrischen Einrichtung befindet, hat sich bis jetzt zu den Vorwürfen nicht geäußert. Die Ermittlungsrichterin hat einen Unterbringungsbefehl erlassen, da zur Tatzeit die Möglichkeit einer Schuldunfähigkeit des Täters besteht. Diese tragische Gewalttat hat auch die Innenministerinnen und -minister der Länder und des Bundes auf den Plan gerufen, die für Montag eine Sonderkonferenz einberufen haben. Dies bestätigte Ulrich Mäurer, Bremer Innensenator und Vorsitzender der Innenministerkonferenz 2023, der erklärte, dass die Konferenz per Video durchgeführt werden soll und die Themen den Umgang mit psychisch kranken Straftätern betreffen werden. Details zur Sonderkonferenz sind noch in Abstimmung.
Kontext und Reaktionen
Die Geschehnisse in Aschaffenburg sind nicht isoliert zu betrachten und werfen eine Vielzahl von Fragen über den Umgang mit psychisch Erkrankten in der Gesellschaft auf. Der Berliner Innensenatorin Iris Spranger stellte bereits im Juni bei einer Innenministerkonferenz heraus, dass die Gewalt durch psychisch Erkrankte als eines der drängendsten Handlungsfelder gilt. Gewalttaten wie der Amoklauf in Hanau oder die Todesfahrt in Berlin sind nur einige Beispiele, die deutlich machen, wie notwendig eine verbesserte Zusammenarbeit der Behörden ist.
Welt.de hat darauf hingewiesen, dass neben der mangelnden Kommunikation zwischen den verschiedenen Institutionen auch die ärztliche Schweigepflicht als Hindernis identifiziert wurde, das eine frühzeitige Gefahrenprognose verhindert. Sicherheitsbehörden in Bundesländern wie Baden-Württemberg verfolgen bereits unterschiedliche Maßnahmen, um mit solchen Fällen umzugehen. In Bayern existiert seit 2021 eine Konzeption zur Risikobewertung für psychisch erkrankte Personen.
Die Reaktionen auf die Messerattacke sind prompt und deutlich: Die geplante Sonderkonferenz der Innenminister wird nicht nur das Geschehen in Aschaffenburg thematisieren, sondern auch nach Präventionsmöglichkeiten und einem besseren Umgang mit psychisch erkrankten Tätern suchen.
Die Nöte und Herausforderungen im Bereich der Psychiatrie und der Gefährlichkeit von psychisch Erkrankten müssen dringend angegangen werden, especially vor dem Hintergrund der steigenden Fälle von psychischen Erkrankungen in Deutschland. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, adäquate Maßnahmen zum Schutz Dritter zu entwickeln und gleichzeitig die Rechte der Betroffenen zu wahren.