BildungRusslandUkraineUngarn

Energiekrise in Europa: Von der Leyen fordert radikale Umstellung auf Grüne Technologien!

Ursula von der Leyen informierte auf dem Weltwirtschaftsforum über die Energiekrise in der EU und die Folgen der russischen Lieferstopps. Investitionen in erneuerbare Energien stehen im Fokus.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, hat kürzlich auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die dramatischen Auswirkungen der unterbrochenen Energielieferungen aus Russland auf den europäischen Energiemarkt thematisiert. Ihre Aussagen reflektieren die tiefgreifenden Veränderungen in der Energiepolitik der EU seit dem Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022.

Vor 2022 bezog die EU 45 % ihres Gases und 50 % ihrer Kohle aus Russland. Russland war ebenfalls einer der größten Öllieferanten der Union. Doch nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs stoppte Russland die Gaslieferungen, was dazu führte, dass die Gasimporte aus Russland um etwa 75 % zurückgingen und die EU jetzt nur noch 3 % ihres Öls aus Russland importiert und keine Kohle mehr bezieht. Diese Entwicklung hat die Energiekrise in der EU erheblich verschärft, da auch die EU weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängte, die die Industrie sowie den Energie- und Finanzsektor betreffen.

Wechsel zu Erneuerbaren Energien

Von der Leyen betonte, dass die EU die russischen Energielieferungen durch erneuerbare und nukleare Energie ersetzen kann. Sie forderte zudem Investitionen in saubere Energietechnologien wie Fusion, fortschrittliche Geothermie und Festkörperbatterien, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Klimaziele der EU zu erreichen. Die EU hat sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % im Vergleich zu 1990 zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden.

Ein entscheidender Faktor in diesem Transformationsprozess ist das REPowerEU-Programm, das die klimapolitischen Ziele neu ausrichtet und die Diversifizierung der Gaslieferanten in den Vordergrund rückt. Eines der Ziele ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 45 % zu erhöhen und die Produktion von grünem Wasserstoff in der EU voranzutreiben.

Doch mit dem Stopp der Gaslieferungen stellte sich die Frage, wie ein zukünftiger Energiemix ohne die Gewohnheitslieferungen aus Russland aussehen könnte. Während vor der Ukraine-Invasion ein stabiler Gasverbrauch und sinkender Verbrauch fossiler Energieträger erwartet wurden, ist die Realität nun eine andere: Energieversorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit sind Herausforderungen, die in der EU nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden können.

Kritik an Sanktionen und geopolitische Spannungen

Eine zusätzliche Dimension des Problems zeigen die Stimmen aus Ungarn und der Slowakei, die von der EU eine Überprüfung der Sanktionspolitik fordern und auf die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Konflikts hinweisen. Am 1. Januar 2025 stoppte die Ukraine den Transit von russischem Gas in die EU über eine veraltete Pipeline, nachdem ein Abkommen mit Gazprom nicht verlängert wurde. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico drohte sogar, die humanitäre Hilfe an die Ukraine auszusetzen und die Stromversorgung zu unterbrechen, falls der Gastransit nicht wieder aufgenommen wird.

Der Ausfall der Gaslieferungen aus Russland und die damit einhergehenden hohen Energiepreise könnten zudem erhebliche Auswirkungen auf die europäische Industrie haben. Es wird erwartet, dass die hohen Gaspreise kurz- bis mittelfristig den Verbrauch in der Industrie senken, was aber auch die Wettbewerbsfähigkeit gefährden kann.

Die Herausforderungen sind offensichtlich: Die Umstellung auf grünen Wasserstoff und andere erneuerbare Energiequellen erfordert einen signifikanten Anstieg des Strombedarfs bis 2050. Gleichzeitig muss die Infrastruktur für Wasserstoff und Elektrifizierung schnell ausgebaut und werden, während die Abhängigkeiten von Rohstoffen und Technologien aus anderen Ländern ein weiteres Risiko darstellen.

In dieser ungewissen Lage bleibt die europäische Energieversorgung ein spannendes und kontroverses Thema, das weitreichende gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Auswirkungen haben wird. Trotz aller Herausforderungen zieht die EU an einem Strang, um die Energiewende voranzutreiben und sich den veränderten geopolitischen Gegebenheiten anzupassen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Transformation des europäischen Energiesystems in vollem Gange ist, jedoch ohne die Notwendigkeit akuter Lösungen und internationaler Kooperationen nicht gelingen wird.

Für weitere Informationen zu den Veränderungen in der Energieversorgung der EU besuchen Sie bitte Unser Mitteleuropa und Bundeszentrale für politische Bildung.

Referenz 1
unser-mitteleuropa.com
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
Web: 4Social: 75Foren: 75